München
Bewegung im Fall Mollath

20.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:28 Uhr

München (DK) In den Fall Mollath kommt wieder Bewegung. Der Hamburger Strafverteidiger Gerhard Strate hat beim Landgericht Regensburg einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den Nürnberger Gustl Mollath gestellt. In dem Verfahren in Nürnberg wurde Mollath Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen.

Das Amtsgericht sah es 2005 als erwiesen an, dass Mollath seine Ex-Frau geschlagen und gewürgt hat. Zudem habe er Autoreifen zerstochen. Weil Ungereimtheiten aufgetaucht sind, will Strate den Fall neu aufrollen lassen.

Auf Anregung von Justizministerin Beate Merk (CSU) prüft derzeit auch die Staatsanwaltschaft Regensburg einen Wiederaufnahmeantrag. Die Behörde hat sich aber noch nicht entschieden, ob sie ihn beim Gericht einreichen will.

Der Fall Mollath schlägt seit einiger Zeit hohe Wellen. Der Nürnberger kam wegen des Urteils nicht ins Gefängnis, sondern wurde in einem psychologischen Gutachten für unzurechnungsfähig erklärt. Er sitzt wegen angeblicher Gemeingefährlichkeit inzwischen seit sieben Jahren in der Psychiatrie. In dem Gutachten wurde das auch mit Schwarzgeldvorwürfen begründet, die Mollath gegen Mitarbeiter der Hypovereinsbank erhob – darunter seine Ex-Frau. Ein interner Prüfbericht der Bank, der erst Jahre später öffentlich wurde, ergab aber, dass die Vorwürfe begründet waren.