München
"Auf einem guten Weg"

Leitung der Katholischen Universität Eichstätt zur Anhörung im Landtag – Losinger kündigt mehr Geld der Bischöfe an

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Präsidentin Gabriele Gien und Weihbischof Anton Losinger berichteten gestern im Hochschulausschuss über die KU. Rechts Ausschussvorsitzender Michael Piazolo. - Foto: Schneider

München/Eichstätt (DK) Thomas Kleinert kannte die Szene im Bayerischen Landtag. Vor einem Jahr war der Verwaltungschef der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) schon einmal vor dem Hochschulausschuss angetreten – allein.

Damals, Anfang April, war zu jener Sitzung kein Vertreter der katholischen Kirche gekommen. Die Hochschule war seinerzeit gerade erneut in eine Krise geschlittert, nachdem Präsident Richard Schenk das Handtuch geworfen hatte. Die Abgeordneten waren „sauer“, Ulrike Gote (Grüne) schimpfte: „Das ist ein ganz harter Affront gegenüber diesem Ausschuss und auch gegenüber diesem Landtag.“

Gestern war Kleinert wieder in München – dieses Mal mit der gesamten Hochschulleitung und dem künftigen Vorsitzenden des Stiftungsrates der KU, dem Augsburger Weihbischof Anton Losinger. Der hatte, wenn auch nicht wirklich konkret, eine Botschaft mit dabei: Bayerns Bischöfe werden sich wohl finanziell stärker für die Hochschule engagieren. Konkreter wurde Losinger nicht – mit Verweis auf die laufenden Beratungen der bayerischen Bischöfe. Genaue Zahlen will Kardinal Reinhard Marx offenbar heute präsentieren. Nur so viel: „Die Bischöfe haben ein klares Commitment abgegeben“, sagte Losinger. Er legte das als „wirkliches Interesse an der KU“ aus. Sonst würde er nicht hier sitzen, wie er einräumte. Für ihn, der die Hälfte seines Lebens an der Universität verbracht habe, sei die Hochschule „ein Herzensanliegen“. Die Bischöfe sehen sich nach seiner Aussage sehr wohl „in der Pflicht“, sagte Losinger. Man wolle sich seitens der Kirche, die offiziell Träger der Hochschule ist, vor allem in Sachen Forschung stärker engagieren, was Verena Osgyan (Grüne) zuvor angefragt hatte. „Das ist substanziell“, sagte Losinger.

KU-Präsidentin Gabriele Gien, auf deren Initiative die Anhörung im Landtag stattgefunden hatte, zeigte sich nach dem Termin sichtlich zufrieden – ebenso wie die Abgeordneten selbst. Nach dem Eklat und der erneut gescheiterten Präsidentenwahl im vergangenen Jahr hatte sich vor allem die Hochschulleitung nach eigenem Bekunden auf ein Kreuzverhör eingestellt. Vielmehr habe man in „entspannte Gesichter geblickt“ – auch wenn sich die Reihen bei der CSU zum Ende hin relativ stark gelichtet hatten. Allerdings scheinen sowohl die von Gien vorgetragene Bestandsaufnahme zur KU als auch die Ankündigung Losingers zur finanziellen Stärkung die Politiker überzeugt zu haben. Die KU sei „auf einem guten Weg“, wie es Ausschussvorsitzender Michael Piazolo (FW) formulierte. „Ich bin frohgemut, es ist viel Bewegung da“, sagte Piazolo.

Isabell Zacharias (SPD) gab der Hochschulleitung mit auf den Weg, dass man auch künftig gut im Kontakt bleiben wolle, auch „wenn wir als Freistaat wenig mitschnabeln können“: Man habe „ein hohes Interesse an der Zukunft dieser Hochschule“.