Märchenkönig zum Mitnehmen

26.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:22 Uhr

München (DK) Der „Kini“ erweist sich als langlebig – auch 125 Jahre nach seinem Tod: Obwohl das Jubiläumsjahr bereits in die Zielgerade einbiegt, bietet es immer wieder Neues zum Thema Ludwig II. Vieles davon fällt tief in das Loch von Kitsch und Schmarrn; anderes gefällt mit gewitzten, modernen Ideen.

Zur zweiten Kategorie gehört die Ludwig-App, die dieser Tage auf den Markt kommt. Als wohl erstes derartiges Handy-Programm zur bayerischen Geschichte hat es die Bayerische Staatsbibliothek in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen entwickelt.

Herausgekommen ist ein kleines, aber opulent bestücktes König-Ludwig-Schatzkästlein, das man kostenlos herunterladen und in seinem Smartphone mit sich herumtragen kann. Öffnet man das Programm, hüpft man schnell mit wachsender Neugierde zwischen Textinformationen, Fotos, Filmen und Tonspuren hin und her, die einen großen Teil des Kosmos „Ludwig II.“ erläutern. Man sieht Faksimiles von Briefen aus Ludwigs Hand, hört zeitgenössische Zitate, geht auf virtuelle Reisen durch Ludwigs Schlösser. Zugang zu den Informationen findet der Handy-Benutzer auf verschiedenen Wegen: Entweder über alphabetische Listen zu Personen und Themen – oder über eine Landkarte, die auf bedeutende Orte für Ludwigs Leben verweist. Klickt man in der Landkarte auf die Orte, kann man Fotos, Filme oder Tonspuren zu Ludwigs Biografie abrufen. Dazu kommen technische Schmankerl wie etwa dreidimensionale Animationen, die beispielsweise dann aktiviert werden, wenn man die Eintrittskarte von Schloss Linderhof oder die Fassade der Münchner Residenz vor die Handy-Kamera hält. Insgesamt sind Informationen zu 140 verschiedenen Orten erfasst.

Im Moment gibt es die App auf Deutsch und Englisch, aber die Bayerische Staatsbibliothek beobachtet: „Wie reagieren die Chinesen und die Japaner“ Das sagte gestern der stellvertretende Generaldirektor Klaus Ceynowa bei der Vorstellung der App in München. Im Moment rechnen die Verantwortlichen mit mehreren zehntausenden Downloads. Sollte der Markt dafür da sein, sind auch Entwicklungen in anderen Sprachen denkbar.