Weichering
Kleines Glibbertier

21.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Bei Quallen denkt man normalerweise an den Urlaub am Meer. Dort gehören die schwabbeligen Tiere zum Strandalltag. Allerdings ist die Qualle in den vergangenen 100 Jahren auch in unserer Region heimisch geworden: Wer also in einem Weiher auf sie stößt, sollte nicht zu sehr überrascht sein.

Die Süßwasserqualle (ihr lateinischer Name lautet Craspedacusta sowerbii) stammt ursprünglich aus Südostasien. Inzwischen wurde sie aber unter anderem schon im Rothsee und im Brombachsee sowie in Kiesweihern bei Weichering (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) gesehen.

Wie sie nach Mitteleuropa gelangt ist, wissen auch die Forscher nicht genau. Möglich ist eine Einschleppung durch Vögel. Die Süßwasserquallen haben übrigens auch nicht in Europa haltgemacht: Inzwischen sind sie weltweit verbreitet – außer in der Antarktis.

Mit einem Durchmesser von bis zu drei Zentimetern sind Süßwasserquallen eher klein, zudem sind sie für Menschen ungefährlich. Anders als einige ihrer Salzwasser-Verwandten stoßen sie bei Berührung keine hautreizenden Giftstoffe aus.

Viele Badende haben trotzdem Probleme mit den Quallen. Allerdings sind die Tiere kein Hinweis auf schlechte Wasserqualität – im Gegenteil: „Süßwasserquallen kommen nur in Gewässern mit guter Wasserqualität vor“, sagt Fritz Oberparleiter vom Gesundheitsamt in Roth.

Anders als ihre Verwandten in den Meeren sind die Süßwasserquallen vor allem in der Nähe des Grundes unterwegs. Bevorzugte Nahrung sind Larven, Wasserflöhe und Insekten.

 

Von Christian Fahn