Neuburg
Kampf ums Überleben

25.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Seine Flügel sind dunkelbraun und violett gefärbt, der Rand ist cremefarben bis hellgelb und leicht gezackt – der Trauermantel ist in unserer Region jedoch nur noch selten zu finden. Der Schmetterling wurde deshalb als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft.

Am wohlsten fühlt er sich, wenn es feucht und kühl ist, so wie in den Auwäldern der Region.

Doch genau das könnte zum Problem für das Tier werden, denn die Auenwälder sind bedroht. „Die drei wichtigsten Baumarten in einem Auwald sind Ulme, Esche und Eiche“, erklärt die Vegetationsbiologin Barbara Stammel vom Aueninstitut Neuburg. Doch zwei Arten, die Ulme und Esche, kämpfen seit Jahren selbst ums Überleben im Wald. Der Grund dafür ist ein Käfer, der einen Pilz übertragen hat. Er befällt die Bäume und jene sterben daran. „Um 1920 hat ein Käfer zunächst die Ulme befallen“, sagt Stammel. „Seit fünf Jahren geht es der Esche genauso.“ Beide seien mit der Zeit kaum mehr im Auwald zu finden. „Wir wissen auch noch nicht, wie sich der Pilz und das Sterben auf das komplette Ökosystem auswirken“, sagt die Expertin. „In der Forstwirtschaft ist es jetzt schon ein Problem. Man versucht, den Zyklus des Jungbäumesterbens zu unterbrechen.“ Doch der Pilz breitet sich schnell aus.

Sterben Pflanzen in einem Ökosystem wie dem Auwald aus, hat es auch Auswirkungen auf die Tiere. Konkret heißt das für den Trauermantel, dass eine Baumart, auf der er sich breitgemacht hat, ausfällt und er sich eine neue Pflanze suchen muss. Die Forstwirtschaft baut jedoch darauf, resistente Eschen zu züchten, damit die Art nicht völlig aus dem Auwald verschwindet.