Ingolstadt
Opfer erholt sich

Weiter Rätselraten nach Schüssen in Ingolstädter Tiefgarage

28.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Die Polizei ließ nach den Schüssen in einer Ingolstädter Tiefgarage zwei Autos sicherstellen. - Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Nach den Schüssen in einer Ingolstädter Tiefgarage befindet sich das Opfer auf dem Weg der Besserung. Wer für den hinterhältigen Angriff auf den 41-Jährigen verantwortlich ist, bleibt jedoch weiter rätselhaft. Eine heiße Spur gibt es nicht.

Der Ingolstädter ist am vergangenen Freitag aus der Klinik entlassen worden und erholt sich von seinen schweren Verletzungen. Der 41-Jährige hatte die Schüsse am 18. März nur mit viel Glück überlebt. Laut eigenen Angaben war der Grieche an jenem Sonntag gegen 22 Uhr von der Arbeit heimgekehrt und wollte seinen BMW gerade in der Tiefgarage an der Hindemithstraße abstellen, als er hinter dem Auto seiner Frau eine Gestalt entdeckte. Nachdem er den Mann angesprochen hatte, soll der Unbekannte mit Fäusten auf ihn losgegangen sein. Plötzlich tauchte ein Komplize auf und schoss ohne Vorwarnung mehrmals mit einer Pistole oder einem Revolver auf ihn. Der Ingolstädter trug zwei oder drei Treffer davon, unter anderem am Kopf. Wie durch ein Wunder überlebte er, das Projektil war durch seinen Mund wieder ausgetreten und nicht ins Gehirn vorgedrungen.

Der 41-Jährige hatte sich aus eigener Kraft in Sicherheit bringen und zu seiner Wohnung schleppen können, wo seine Frau den Notarzt alarmierte. Die Täter flüchteten derweil. "Wenn sie auf Geld ausgewesen wären, hätten sie nur zugreifen müssen, denn das hatte der Geschädigte im Auto zurückgelassen", sagt Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt. "Das Motiv erschließt sich für uns nicht." Auch das Opfer habe bisher keine Angaben gemacht, die Klarheit bringen könnten.

Ohrenzeugen der hinterhältigen Attacke hatten gegenüber unserer Zeitung von drei bis vier Schüssen gesprochen. Der Knall scheint sogar in einigen Wohnungen zu hören gewesen sein. Die Polizei hatte deshalb gehofft, etliche Mitteilungen aus der Bevölkerung zu erhalten. Eine umgehend eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kripo Ingolstadt versucht nun, Licht ins Dunkel zu bringen. "Leider sind bisher kaum Hinweise eingegangen, sie sind leicht an einer Hand abzuzählen", sagt Kammerer. "Eine heiße Spur ist nicht dabei." Der Erkennungsdienst habe seine Arbeit getan, die Auswertung laufe. "Die sichergestellten Projektile liegen zur Untersuchung beim Landeskriminalamt, wir warten noch auf Antwort." Möglicherweise sei die Tatwaffe schon einmal erfasst worden. Im Moment geht die Polizei davon aus, dass das Duo dem 41-Jährigen gezielt aufgelauert hatte.

Der dreifache Familienvater gilt in seinem Umfeld als freundlicher und zuverlässiger Mann. Umso mehr verwundert der Vorfall. "Vielleicht bringen uns die Spuren weiter, wir arbeiten daran", sagt Kammerer.