Ingolstadt
Neue Chefs für die Reservisten

Im Zuge der Bundeswehrreform wurden in Bayern nun die Kommandostrukturen geändert

05.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:32 Uhr

Offizielle Ernennung: Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt (CSU) überreicht Urkunden an Befehlshaber der neuen Regionalstäbe, in denen die Reservisten nun organisiert sind - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die bayerischen Bundeswehr-Reservisten unterstehen ab sofort drei neuen Regionalstäben unter der Führung eines neuen Landeskommandos. Bei einem Festakt in der Ingolstädter Pionierkaserne lobten sich die Beteiligten aus Berlin und München am Montagabend für das Resultat zweijähriger Vorbereitungen.


Bayern ist das erste Bundesland, das die mit der jüngsten Streitkräftereform verbundene Strukturänderung der militärisch-zivilen Zusammenarbeit im Katastrophenschutz umgesetzt hat. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Freistaat mit rund 150 000 registrierten und durch Wehrübungen auf einem gewissen Ausbildungsstand gehaltenen Ex-Soldaten über das größte Potenzial an Reservisten im gesamten Bundesgebiet verfügt.


Im April sollen aus diesem großen Reservoir sieben sogenannte RSU-Kompanien mit je 100 Mann gebildet werden. Das Kürzel steht für Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte. Die Organisatoren rechnen mit weit mehr Bewerbungen für diese neuen Reserveeinheiten als nötig. Generalleutnant Manfred Engelhard als stellvertretender Inspekteur der zuständigen Streitkräftebasis gratulierte beim Festakt in der Pionierschule zum Start der Regionalstäbe, die ihren Sitz in Nürnberg (Region Nord mit allen drei fränkischen Regierungsbezirken), Kleinaitingen (Region Süd mit Schwaben und Oberbayern) und Bogen (Region Ost mit Niederbayern und Oberpfalz) haben werden. Kommandeure dieser Stäbe sind jeweils Oberste der Reserve; sie erhielten am Montag in Ingolstadt ebenso wie ihre Stellvertreter die jeweiligen Ernennungsurkunden.

Die regionalen Verantwortlichen halten die Kontakte zu den Verbindungskommandos in den 103 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten. Unterstellt ist diese neue Struktur dem neuen Landeskommando Bayern, an dessen Spitze erst seit dem vergangenen Wochenende der frühere Chef der Infanterieschule in Hammelburg, Brigadegeneral Johann Berger, steht.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bescheinigte der Bundeswehr und ihren Reservisten beim Festakt, „ein wichtiger Baustein in unserem bayrischen Hilfesystem“ zu sein. Die neuen RSU-Einheiten böten den Reservisten die Garantie, bei Übungen und erst recht bei denkbaren Ernstfalleinsätzen im Katastrophenschutz „Engagement im unmittelbaren Bezug zur Heimat“ zeigen zu können.

Herrmann betonte ebenso wie Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt aus Berlin (ebenfalls CSU), dass die Bundeswehr durch die neue Struktur im Reservistenbereich trotz der zahlreichen Standortsschließungen der jüngeren Zeit in den Regionen präsent bleibe. Dies sei gerade für Bayern mit seinen vormals vielen Garnisonen ein wichtiger Faktor. Christian Schmidt lobte die Vielzahl der Reservistenvereinigungen im Freistaat. Mit rund 1000 Verbindungen sei man hier „bundesweit absolute Spitze – Sie finden das kein zweites Mal“.