Ingolstadt
Bayerische AfD feiert Gauland

Landesparteitag in Ingolstadt: Flüchtlingspolitik erneut in der Kritik

24.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Ingolstadt (DK) Die bayerische AfD hat ihren Landesparteitag am Samstag in Ingolstadt abgehalten. Umjubelter Höhepunkt war die Rede des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Alexander Gauland.

Kaum eine Veranstaltung an diesem Wochenende hat sich den Eindrücken des Amoklaufs in München entziehen können. Da machte auch der Landesparteitag keine Ausnahme. In der Bewertung der Ereignisse hielten sich der Bayern-Chef der Partei, Petr Bystron, und Gauland betont zurück. Die Mitglieder gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute. Doch das war es dann mit der Zurückhaltung. Am Axt-Angriff eines Flüchtlings vor einer Woche in einem Regionalzug bei Würzburg "sieht man das ganze Elend der Merkelschen Flüchtlingspolitik", polterte Gauland. Einmal in Fahrt gekommen, wetterte er, dass deutsche Soldaten nicht in Afghanistan gestorben seien, damit die Afghanen in Deutschland ein besseres Leben hätten. Es wäre die Pflicht des Afghanen gewesen, sein Land mit der Axt gegen die Taliban und den "IS" zu verteidigen, statt hier in Deutschland Amok zu laufen.

Mit Blick auf die nach ersten Ermittlungen schnelle Radikalisierung des jungen Flüchtlings, sagte Gauland, dass Merkel mit den Flüchtlingen "menschliche Bomben in unser Land geholt" habe. Er kündigte an, dass die AfD die "unsinnige Willkommenspolitik bis zum Letzten bekämpfen" werde. Egal, was er sagte oder wie heftig er auf die Bundesregierung eindrosch: Den Mitgliedern gefiel's.

Gauland mahnte die Partei in Hinblick auf die Querelen im Bundesvorstand und der Fraktionsspaltung in Baden-Württemberg zur Geschlossenheit. Und weiter: Es sei nicht die Zeit für einen internen Wahlkampf, sondern für den Kampf gegen die anderen Parteien. Etwas bescheidener ging es bei Bystron zu. Er kanzelte die "gescheiterte Politik der offenen Grenzen" in gemäßigteren Worten ab.