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Immerhin ein Experte erkennt Leonardos Handschrift

Pfaffenhofener Ex-Galerist erstand das übermalte Bild für 3800 Mark doch es könnte Millionen Euro wert sein

27.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:25 Uhr

Ingolstadt (DK) Dass sich das Ingolstädter Landgericht (nach vorheriger zweijähriger Verschnaufpause der streitenden Parteien ohne einvernehmliche außergerichtliche Lösung) nun wieder mit dem Da-Vinci-Fall befassen muss, ist nur der vorläufige Höhepunkt in einer seit drei Jahrzehnten schwelenden Auseinandersetzung um die Rechte an der "Madonna Immaculata" (unbefleckte Mutter Gottes). Das Bild war wohl mal ein Dekorationsstück der Mailänder Immaculata-Kapelle gewesen und dort bei einem Brand Ende des 17. Jahrhunderts beschädigt und später dann übermalt worden. In dieser übermalten Fassung wanderte das Gemälde später wohl durch mehrere Hände quer durch Europa. So soll es in Großbritannien über die Zeit mehrere Besitzer gegeben haben. Der Pfaffenhofener Ingo Bubenik erstand es dann 1981 bei einer Auktion für 3800 Mark für seine Münchner Galerie.

Bubenik ließ die Übermalungen von einem Restaurator entfernen, wobei das heute sichtbare Originalgemälde (Foto oben) zum Vorschein kam, das den kunsthistorisch versierten Pfaffenhofener in Stil und Farbkomposition sofort an Werke Leonardo da Vincis erinnerte. Die Eheleute Bubenik betrieben anschließend großen Aufwand, die Urheberschaft des Gemäldes klären zu lassen. Tatsächlich fanden sie in dem Leipziger Sachverständigen Ernst Ullmann einen Fürsprecher. Der Kunst-Professor erklärte das Bild zu einem echten da Vinci, der zig Millionen Euro einbringen könnte. Andere Kenner wollen allenfalls ein Werk eines Schülers des großen Universalgelehrten erkennen.

Auch die These, dass es sich um ein Gemälde des Renaissancemalers Bernardino Luini handeln könne, stand schon länger im Raum. Das freilich wäre bei Weitem nicht so viel wert. Bubenik ist aber nach wie vor überzeugt, seinerzeit ein lange verschollenes Werk Leonardos erstanden zu haben.