Hilpoltstein
Die Anziehungskraft Bayerns

Der gebürtige Oberpfälzer Norbert Schäffer kehrt als LBV-Chef in die Heimat zurück

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Hilpoltstein (DK) Schon vor 30 Jahren hat er den Landesbund für Vogelschutz (LBV) als Zivi kennengelernt. Jetzt kehrt er als neuer Landesvorsitzender nach Hilpoltstein zurück. „Das ist meine Traumstelle“, sagte Norbert Schäffer (Foto) an seinem ersten Arbeitstag als Chef der Naturschutzorganisation.

Erst zu Ludwig Sothmann, dann weiter in die Landesgeschäftsstelle am Eisvogelweg: Die ersten beiden Stationen von Norbert Schäffer scheinen selbstverständlich nach seiner Wahl beim Delegiertentreffen am Wochenende in Amberg. Und doch steckt hinter dem Antrittsbesuch Anfang dieser Woche in Hilpoltstein auch eine Menge Symbolkraft: Als neuer LBV-Vorsitzender setzt Norbert Schäffer nämlich vor allem auf Kontinuität. . „Der LBV hat Hilpoltstein auf die deutsche Landkarte gesetzt, und für uns Naturschützer ist Hilpoltstein eine echte Metropole.“ Deshalb werde es mit ihm auch keine radikalen Veränderungen geben.

„Ich bin viel herumgekommen und habe viel gesehen“, so Schäffer, der an weltweiten Naturschutzvereinbarungen mitwirkte, Projekte in rund 75 Ländern begleitete und manchmal auch unter abenteuerlichen Bedingungen arbeitete. „Aber das reicht jetzt“, sagte Schäffer, der sich in den letzten Jahren zunehmend mehr wieder für seine Heimat interessierte. Mit seiner Familie machte er plötzlich öfter Urlaub in Bayern. Und auch beruflich braucht es für den 49-Jährige nicht mehr ganz so exotisch zu sein: „Die Zauneidechse in Bayern liegt mir inzwischen mehr am Herzen als der Löffelstrandläufer in Nordostrussland.“

Deshalb genießt Norbert Schäffer jetzt auch das „Heimkommen“, wie er sagt, auch wenn er bis Ende November noch nach England pendelt, um seine Arbeit bei der Royal Society for The Protection of Birds abzuschließen und sauber zu übergeben. „Mein Herz schlägt aber schon jetzt wieder hier, denn Bayern ist einfach meine Heimat“, so Schäffer. Der Geruch von frischen Brezen in einer Bäckerei oder ein Besuch bei der Kirwa in seinem Heimatort Sulzbach-Rosenberg: „Es ist wirklich spannend für mich, das Land nach so vielen Jahren in England neu zu entdecken.“ Für dieses Gefühl ist der promovierte Biologe auch gerne ein Risiko eingegangen: Ende August, also schon zwei Monate vor der Wahl des neuen LBV-Vorsitzenden, zog Schäffer mit seiner Frau und den beiden Töchtern von England nach Hilpoltstein.