Erlangen
Blau statt Grün

Neue Uniformen für die Polizei: Innenminister Herrmann startet Einkleidung in seiner Heimatstadt Erlangen

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Farbwechsel: Aus dem Stoff einer alten und einer neuen Uniform besteht diese Tasche, die bei der Einkleidung der Beamten in Erlangen präsentiert wurde.

Erlangen (DK) Chic und funktional sind die neuen Uniformen für die bayerischen Polizisten. Die Beamten freuen sich, dass sie die alte Dienstkleidung endlich los sind.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) startete am Freitag in Erlangen die Auslieferung der neuen Uniformen. Bei der Einkleidung strahlten die Beamten in der Heimatstadt des Ministers um die Wette. Viele lobten das modische Design und die neue Funktionalität für jede Jahreszeit. Kleider machen eben nicht nur Leute, sondern auch Polizisten. Die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt wird als erste Dienststelle in Bayern zeitgleich mit Sulzbach-Rosenberg komplett mit den dunkelblauen Uniformen ausgestattet.

Fesch sind sie, die neuen Polizeiuniformen. Ein wenig erinnert die neue Dienstkleidung an Pilotenuniformen. Um für den Bürger jede Verwechslungsgefahr auszuschließen, leuchtet goldgelb der Schriftzug "Polizei" auf der Brust. Das Wappen am Ärmel darf ebenfalls nicht fehlen. An den Hosenseiten signalisieren vertikal verlaufende hellblaue Streifen, dass die Polizei im Anmarsch ist. "Wir geben aber nicht so viele Millionen nur für eine neue Farbe aus", betonte Innenminister Herrmann.

Rund 33 Millionen Euro muss der Freistaat berappen, um alle rund 27 500 Polizisten in Bayern mit der neuen Dienstkleidung auszustatten. Die sollen im Gegensatz zu den alten beige-grünen Uniformen endlich auch für Wind und Wetter geeignet sein. Die Beamten müssen schließlich bei Hitze und Kälte für Sicherheit sorgen. Die früheren Uniformen aus den 70er-Jahren waren bei vielen Polizistinnen aufgrund der veralteten Schnitte unbeliebt. Die alte Farbkombination war ebenfalls längst aus der Mode. Die modebewussten Männer freuen sich freilich genauso über die zeitgemäße Dienstkleidung. In einer Online-Abstimmung hatten sich zwei Drittel der Beamten für die blaue Uniform aus Österreich entschieden. Für die bayerischen Verhältnisse wurde das Modell der "Alpensheriffs" nur leicht modifiziert. International ist Blau die häufigste Polizeifarbe.

Jeder bayerische Polizist bekommt eine Ausrüstung im Wert von rund 1000 Euro. Dafür verzichten die Beamten in den nächsten drei Jahren auf die Hälfte ihres Zuschusses für Dienstkleidung. Bis Mitte 2018 wird es dauern, bis alle neuen Kleidungsstücke an die Polizeibeamten ausgeliefert sind. Von der neuen Kopfbedeckung bis zur Regenjacke werden rund 1,2 Millionen Artikel in den passenden Größen verteilt. Eine Kleiderstange müsste 40 Kilometer lang sein, um Platz für alle Kleidungsstücke zu haben.

Seit 2015 läuft im Freistaat bereits ein Trageversuch mit blauen Uniformen. Neben der neuen Farbe setzt das neue Design auf mehr Bequemlichkeit und Funktionalität. Insgesamt wirken die neuen Uniformen lässiger und sportlicher als die alten. Mit atmungsaktiven Textilien, die Bergsteiger aus dem Sportgeschäft kennen, sollen die Beamten fortan für alle Witterungsverhältnisse gewappnet sein. Für den Hochsommer haben die Polizisten zukünftig sogar ein Hemd mit kurzen Ärmeln im Kleiderschrank.

Herrmann kündigte an, dass auch die alten grünen Polizeiautos vollständig verschwinden sollen. Dies soll aus Kostengründen schrittweise erfolgen. Die ersten neuen blauen Dienstwagen wurden bereits im September in Dienst gestellt.