Eichstätt
Spektakulärer Fossilienfund

16.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:06 Uhr

Eichstätt (DK) "Schatz, ich habe einen Millionenfund gemacht": Mit diesen Worten soll ein 49-jähriger passionierter Fossiliensucher nach seiner Entdeckung im Eichstätter Touristensteinbruch am Blumenberg zunächst einmal per Handy seine Frau benachrichtigt haben, so ein Augenzeuge.

Der "Millionenfund" scheint sich tatsächlich als bedeutend zu erweisen: Expertenmeinung zufolge handelt es sich bei der Versteinerung um einen Geosaurus – ein Krokodil, das vor 150 Millionen Jahren im Solnhofener Jurameer ausschließlich schwimmend unterwegs war. Solche Funde gelten als sehr rar.

Beim Eichstätter Exemplar sind allerdings nur Rückenwirbel und Teile der Schwanzflosse sichtbar. Die weiteren Kalkplatten wurden vom Landkreis Eichstätt an der Fundstelle geborgen und zunächst einmal an einem geheimen Ort eingelagert. "Viele hundert Stunden Präparationsarbeit", so die Direktorin des Eichstätter Juramuseums, Martina Kölbl-Ebert, werden nötig sein um festzustellen, was sich tatsächlich hinter dem "Haufen Steine" verbirgt. In erster Linie "sensationell" findet Kölbl-Ebert die Ehrlichkeit des Finders, was bei Fossiliensammlern eher unüblich sei. Der Mann ist gebürtiger Eichstätter, hat früher in einem Steinbruch gearbeitet und lebt jetzt in Gunzenhausen.

Inwieweit er finanziell von seinem Fund profitiert, ist noch unklar: Vom Verkaufserlös bekäme er die Hälfte, das sei die übliche Regelung, heißt es – allerdings werden die Präparationskosten abgezogen, und die dürften immens sein. Wie viel eine solche Versteinerung auf dem Markt erzielen kann, sei vollkommen unklar, so Martina Kölbl-Ebert. Sie hat bereits Interesse daran bekundet, das Fundstück irgendwann einmal im Juramuseum auf der Willibaldsburg zu präsentieren.