Eichstätt
Shalompreis geht heuer nach Israel

"Parents Circle Families Forum" nimmt am 18. Juni hoch dotierte Menschenrechtsauszeichnung in Eichstätt entgegen

26.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:54 Uhr

Eichstätt (DK) Für ihren unermüdlichen Einsatz für Frieden und Versöhnung im Nahen Osten erhält die Organisation "Parents Circle - Families Forum" (PCFF) in diesem Jahr den in Eichstätt verliehenen Shalompreis.

Damit geht die Auszeichnung, die als einer der höchst dotierten Menschenrechtspreise in Deutschland gilt, zum zweiten Mal nach Israel und Palästina.

Der PCFF ist ein Zusammenschluss von rund 600 israelischen und palästinensischen Familien, die ein Kind oder einen nahen Angehörigen in dem seit vielen Jahren schwelenden Konflikt verloren haben. Gemeinsam setzen sie sich in Israel und in den palästinensischen Gebieten für Versöhnung, Gewaltlosigkeit und Dialog ein. Trotz des Verlustes eines geliebten Menschen wollen die Mitglieder statt Hass und Rache Versöhnung und Verständigung.

Die Initiative geht bis ins Jahr 1995 zurück. Drei Jahre später gab es die ersten Treffen mit einer Gruppe palästinensischer Familien aus dem Gazastreifen. Das Ziel des Zusammenschlusses: die Versöhnung und letztendlich den Frieden zwischen den verfeindeten Lagern. "Die historische Versöhnung zwischen den beiden Nationen ist eine notwendige Voraussetzung für einen nachhaltigen Friedensvertrag", heißt es auf der Internetseite der Vereinigung. Ein Mitglied von PCFF beschreibt das so: "Unsere Mission ist es, den Blick gegenüber der anderen Seite zu öffnen und Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu treffen, sich kennenzulernen." Es standen wohl mehrere Projekte zur Auswahl, die Mehrheit des Arbeitskreises Shalom entschied sich dann für die Organisation PCFF, wie eine Sprecherin erklärte. "Angesichts der vielen Konflikte im Nahen Osten ist es doch eine positive Nachricht, dass auch Versöhnung möglich ist."

Wie der Arbeitskreis Shalom für Frieden und Gerechtigkeit gestern in Eichstätt mitteilte, wollen am 18. Juni ein israelischer und ein palästinensischer Vertreter von PCFF den Preis entgegennehmen. Vergangenes Jahr summierte das Preisgeld auf 24 500 Euro. Die Gelder für die Auszeichnung, die seit 1982 verliehen wird, kommen ausschließlich durch Spenden zusammen. Zu Preisträgern zählten bislang unter anderem die aus Pietenfeld (Kreis Eichstätt) stammende Schwester Karoline Mayer (Chile)und Berta Cáceres Flores vom zivilen Rat indigener Volksgruppen von Honduras. Cáceres hatte den Preis 2012 entgegengenommen und war diesen März in ihrem Wohnhaus ermordet worden.