Ingolstadt
Wenn die Molche balzen

17.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Drei der vier in Bayern vorkommenden Molcharten sind in unserer Region heimisch – Kammmolch (gefährdet laut Roter Liste), Bergmolch und Teichmolch. Der Fadenmolch dagegen lebt nur in Nordbayern. Mit Handspannenlänge ist der Kammmolch der Riese unter den dreien, die anderen werden maximal zwölf, meist zehn Zentimeter lang.

Der Bergmolch gilt als „der weltweit schönste Molch, wunderbar bunt, einfach lieb“, wie Biologe Ernst Krach aus Ingolstadt schwärmt. Er sei der häufigste in der Region, besiedelt in großer Zahl kleine, fischlose Waldtümpel, nur nicht die Donau-Niederungen. Hier ist der Teichmolch überlegen, denn er kann trotz vorhandener Fressfeinde Baggerseen besiedeln, jedenfalls die älteren mit schützenden Schilf- oder Rohrkolbenbereichen. Wo genau Kammmolche zu finden sind, weiß der Artenschutzexperte des Bund Naturschutz natürlich, behält es aber für sich, um keinen Tourismus dorthin auszulösen. In den Landkreisen Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen sind es je rund 50 Vorkommen. In Pfaffenhofen gibt es offiziell keine, Krach kennt jedoch rund 25.

Das Besondere an Molchen ist ihr im Gegensatz zu Fröschen auch im Erwachsenenalter noch vorhandenes Seitenlinienorgan, das – ähnlich dem Ultraschall der Fledermäuse – der Orientierung dient. Und ihr eindrucksvoller Balztanz, der enorme Koordinierung erfordert, weil die Befruchtung außerhalb der Körper erfolgt, Ei und Spermienabgabe also exakt abgestimmt werden müssen. Das gelingt über Duftstoffe des Männchens – „Parfümwerbung“, wie Krach es nennt.