Kühbach
Die Muschel mit den Streifen

01.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:17 Uhr

Muscheln gibt es nicht nur im Meer, sondern auch im Süßwasser. Durch ihre Zeichnung besonders auffällig ist die Zebramuschel. Die Art, die nicht von ungefähr auch Wandermuschel genannt wird, nutzt eine einfache und effektive Art der Verbreitung, indem sie sich unter anderem einfach an Schiffsrümpfe heftet.

Doch nicht jeder freut sich über die Zebramuschel: Sie pflanzt sich so stark fort, dass sie empfindliche Ökosysteme stören kann, andere Muschelbestände schädigt, und sogar Leitungen werden mitunter in Mitleidenschaft gezogen.

Über eine andere Muschel ist dagegen die Freude groß: Im Schreierbach im Gemeindebereich Kühbach (Landkreis Aichach-Friedberg) hat der Kreisfischereiverein vor einiger Zeit wieder Bachmuscheln entdeckt. Die gab es früher fast überall, wie sich viele Ältere bestimmt erinnern. Doch die Gewässerverschmutzung hat den Beständen den Garaus gemacht. Denn Muscheln reagieren besonders empfindlich auf die Verunreinigung von Wasser, zum Beispiel durch starke landwirtschaftliche Bewirtschaftung im ufernahen Bereich. Wenn sich also wieder Bachmuscheln ansiedeln, ist das auch ein Beweis für gelungene Gewässersanierung.

Im Winter werden wieder Baumaßnahmen am Schreierbach durchgeführt. Gerhard Däubler von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Aichach-Friedberg zufolge wird dem Bachmuschelbestand dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Einer der größten intakten Bachmuschelbestände Bayerns liegt in der Ach im Donaumoos. Zwischen 10 000 und 15 000 Tiere haben sich dort angesiedelt.