Ingolstadt
Die Biene des Wassers

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Sie sind wahrlich nicht anspruchsvoll und deswegen auch in nahezu allen Regionen Bayerns zu finden. Rückenschwimmer gehören zu den Wanzen und kommen in ganz Europa, Nordafrika und bis nach China vor. In Deutschland gibt es fünf Arten. Meist sieht man sie – knapp unter der Wasseroberfläche treibend – in kleinen, dicht bewachsenen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern.

Wie der Name sagt, schwimmen sie meist auf dem Rücken. Dabei hilft ihnen eine Luftblase am Hinterleib, die sie auch zum Atmen nutzen.

Der Stachel dieser Wanzenart hat es in sich: Ein Stich kann auch für Menschen ziemlich schmerzhaft sein – daher der Name „Biene des Wassers“. Eigentlich nutzt der Rückenschwimmer seinen Stachel, um seine Beute – Larven, Wasserspinnen, kleine Insekten – anzustechen. Dabei injiziert er ihnen ein Verdauungssekret, das das Innere der Beute auflöst. Den Brei saugt das etwa 1,5 Zentimeter lange Raubinsekt dann heraus. Da auch kleine Fische zum Nahrungsspektrum gehören, sind die Wanzen bei Teichwirten nicht gerne gesehen. Immer wieder kommt es auch vor, dass Tiere beim Wassertrinken in die Nase gestochen werden.

Rückenschwimmer können auch ziemlich gut fliegen – allerdings müssen sie dazu aus dem Wasser auf eine Erhebung klettern und ihre Flügel trocknen lassen. Das kann bis zu 15 Minuten dauern. Dann aber können sie relativ leicht neue Gewässer besiedeln.

Die Wasserwanzen kann man auch in der kalten Jahreszeit beobachten. Sie überwintern als ausgewachsenes Insekt: Dabei tritt im Wasser keine Winterstarre ein. So kann man sie gelegentlich unter Eis rudern sehen.