Deining
"Offenes Gespräch" in Deining

Kein Ergebnis bei Treffen zu umstrittenem Pfarrer mit Bistumsleitung und Pfarrgemeinde – Zweite Runde am 16. März

01.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Nach seinem Treffen mit dem Generalvikar des Bistums Eichstätt hat Pfarrer Norbert Zawilak (Foto) verlauten lassen, dass er mit seiner Neujahrsrede niemanden diskriminieren oder verletzen wollte. Es sei ihm vielmehr darum gegangen, Verständnis für die Probleme der Gesellschaft zu wecken - Foto: Luff

Deining/Eichstätt (DK) Ohne Ergebnis endete am Freitagabend ein Gespräch zwischen Bistumsleitung und Vertretern der Pfarrgemeinde von Deining (Kreis Neumarkt in der Oberpfalz): Das war nach einem Skandal um rechtspopulistische Äußerungen von Ortspfarrer Norbert Zawilak beim Neujahrsempfang der Gemeinde und einigen Briefen von Gläubigen an das Bistum zustande gekommen.

In den Schreiben an das Ordinariat, die dort nach und nach eingegangen waren, hat man dem Pfarrer unter anderem „nicht gesellschaftsfähiges Verhalten“ vorgeworfen.

Es sei ein „offenes Gespräch in guter Atmosphäre gewesen“, erklärte ein Sprecher der Diözese Eichstätt auf Anfrage unserer Zeitung. Die umstrittenen Sätze des Pfarrers beim Neujahrsempfang Mitte Januar waren allerdings wohl kein Thema mehr: Für die habe sich Zawilak entschuldigt. Auch eine unmittelbare Abberufung des Geistlichen durch das Bistum sei nicht thematisiert worden. „Es ging vor allem darum, wie ein weiterer gemeinsamer Weg möglich ist“, heißt es aus dem Bistum. In den rund zweieinhalb Stunden sei auch über den Stil der Seelsorge des Pfarrers, der selbst an dem Treffen teilgenommen hatte, gesprochen worden.

„Das Gespräch wird weitergehen“, zitiert der Sprecher Generalvikar Isidor Vollnhals, der gemeinsam mit dem für die Priester zuständigen Personalchef, dem Leiter des Seelsorgeamtes und einem weiteren Domkapitular sowie dem zuständigen Dekan in Deining war. Man habe, so heißt es aus dem Bistum, gespürt, dass alle Parteien „den Willen haben, dass es weitergeht“. Jetzt sei man bemüht, „Emotionen nicht erneut hochkochen zu lassen“. Am 16. März soll es eine zweite Runde in derselben Zusammensetzung geben – es hatten auch Vertreter von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung teilgenommen. Dann offenbar mit konkreten Ergebnissen. Aus der Pfarrei war am Wochenende niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Der Geistliche, der im Januar mit seinen Äußerungen bundesweit für Aufsehen gesorgt hat, bleibt nach wie vor im Krankenstand. Bis dahin wird weiterhin Dekan Richard Distler aus Neumarkt die offizielle Vertretung wahrnehmen, Domkapitular Norbert Winner (Neumarkt) unterstützt ihn.