Deining
Gespräch mit Pfarrer in Deining

26.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr
Pfarrer Norbert Zawilak −Foto: Luff

Deining/Eichstätt (DK) Rund fünf Wochen nach der umstrittenen Rede des Deiniger Pfarrers Norbert Zawilak beim Neujahrsempfang der Gemeinde kommen heute Mitglieder der Bistumsleitung aus Eichstätt, Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltung zu einem Gespräch zusammen. Das hatte Generalvikar Isidor Vollnhals bereits angekündigt, nachdem er Zawilak zum Raport einbestellt hatte.

Der nach wie vor krankgeschriebene Geistliche soll nach Informationen unserer Zeitung an dem internen Gespräch teilnehmen.

Wie ein Bistumssprecher auf Anfrage sagte, soll es bei der Runde nicht um eine mögliche Abberufung des Pfarrers gehen. Es sollen wohl auch keine Entscheidungen fallen. Vielmehr wolle man in einem „seelsorgerlichen Gespräch“ versuchen, „Dissonanzen auszuräumen“ und ausloten, „wie die Arbeit in der Gemeinde in vernünftigen Bahnen weiterlaufen kann“. Die Stimmung in der oberpfälzischen Pfarrei ist wohl nach wie vor recht angespannt. Ob das Gespräch heute Abend friedlich enden wird, bleibt offen.

Der Ortsgeistliche, der erst im September 2013 dort seinen Dienst angetreten hat, hatte beim Neujahrsempfang kräftig gegen Staat, Medien und Homosexuelle ausgeteilt und von einer angeblichen Islamisierung Deutschlands gesprochen. Nach einem Treffen mit der Bistumsleitung war er zurückgerudert und hatte seine Aussagen „bereut“. Kurz darauf waren allerdings neue Vorwürfe gegen den Pfarrer aufgetaucht und ihm wurde „nicht gesellschaftsfähiges Verhalten“ vorgeworfen. Unter anderem habe er, so hieß es in einem Schreiben an den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, nicht folgsamen Kindern im Religionsunterricht gedroht, ihnen würden Hörner wachsen. Zudem war die Deiniger Pfarrkirche mit Parolen besprüht worden. Der im Kreuzfeuer stehende Pfarrer ist seit Anfang Februar im Krankenstand.