Seehofer zu Modellbau-Affäre: Keinen Einfluss genommen

30.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

München (dpa) München (dpa) Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat nach eigenen Worten in der Modellbau-Affäre weder Nachforschungen über die Rolle seiner früheren Staatskanzleichefin Christine Haderthauer angestellt noch Einfluss genommen. Er habe drei „eiserne Grundsätze“, sagte Seehofer am Donnerstag als Zeuge im Modellbau-Untersuchungsausschuss des Landtags. „Unschuldsvermutung, Transparenz und Rechtsstaatlichkeit und keine Einflussnahme.“

Er habe aus den Medien von den Vorwürfen gegen Haderthauer erfahren. „Für mich hat sie plausibel erklärt, da ist nichts dran, sie ist raus aus dieser Firma.“

Haderthauer hatte 2014 wegen der Affäre ihren Kabinettsposten verloren. Die CSU-Politikerin und ihr Ehemann Hubert waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Kleinunternehmens Sapor Modelltechnik. Die Firma verkaufte teure Luxus-Modellautos, die der in der Psychiatrie einsitzende Dreifachmörder Roland S. konstruierte.

Auslöser der Affäre war der französische Geschäftsmann Roger Ponton, der die Haderthauers beschuldigte, ihn um Zehntausende Euro betrogen zu haben. Die Betrugsermittlungen gegen die CSU-Politikerin wurden jedoch eingestellt, sie akzeptierte einen Strafbefehl wegen eines Verstoßes gegen das Steuerrecht. Ehemann Hubert Haderthauer wurde vom Landgericht München II wegen versuchten Betrugs und Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe verurteilt.