Besenstielräuber gesteht vor Gericht Erpressung des FC Bayern

09.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

München (dpa) Der sogenannte Besenstielräuber hat gestanden, den FC Bayern München im Februar erfolglos um drei Millionen Euro erpresst zu haben. „Der Tatvorwurf ist richtig“, sagte der 64-Jährige am Freitag beim Auftakt seines Prozesses wegen versuchter räuberischer Erpressung vor dem Landgericht München I.

„Mir ist es ein Rätsel, wie ich auf so eine dumme Idee kommen konnte, wieder eine Straftat zu begehen.“ Schließlich habe er mehrere Jahre im Gefängnis verbracht und sei „geläutert“ gewesen. „Ich habe diese Zeit offensichtlich verdrängt.“

Der 64-Jährige war Anfang 2016 nach eigenen Angaben in einer desolaten finanziellen Lage. Als im Januar 2016 sein Arbeitslosengeld ausgelaufen war, verfügte er über kein Einkommen mehr. „Es ging mir auch um die Altersvorsorge. Man hört so viel von Altersarmut.“ Im Februar 2016 schrieb er daher zwei Erpresserbriefe an den FC Bayern, adressiert an den Vorstand. Er forderte eine Million Euro, 1,1 Millionen Schweizer Franken sowie edle Diamanten. Ihm hätte auch ein Betrag von 250 000 bis 300 000 Euro gereicht, sagte er. Aber da es sich um den FC Bayern gehandelt habe, habe er gedacht, dass er sich mit diesem Betrag lächerlich mache, „dass ich nicht ernst genommen werde“.

Der „Besenstielräuber“ hat seinen Spitznamen seiner Vorgehensweise in den 1990er-Jahren zu verdanken. Bei 16 Banküberfällen hatte er regelmäßig Angestellte in Putzräume gesperrt und die Tür mit einem Besenstiel verrammelt. Dafür kassierte er 13 Jahre und 6 Monate Haft.