Über
Braucht man das?

Der Streit um das künftige Flugaufkommen

15.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:23 Uhr

Über kaum etwas streiten Gegner und Befürworter der dritten Startbahn so sehr wie über das Flugaufkommen. Nach Meinung der Befürworter befindet sich der Flughafen an seiner Kapazitätsgrenze – zumindest in den Stunden des Tages mit dem größten Andrang.

Sollte er nicht ausgebaut werden, so verlöre er seine Bedeutung als internationales Drehkreuz. Die Fluggesellschaften wichen dann auf andere Standorte aus, sagen sie.

Die Startbahngegner bezweifeln das. Sie meinen, dass in Zukunft nicht mehr, sondern weniger geflogen wird. Vor allem, weil die Ölvorräte endlich sind und Kerosin deshalb immer teurer werde. Überdies gebe es noch Potenzial, man müsse den Betrieb nur anders organisieren. Man dürfe die Dimensionen auch nicht nur an den relativ kurzen Spitzenzeiten orientieren, da der Flughafen sonst die meiste Zeit schlecht ausgelastet sei. Das sei Verschwendung.

Fakt ist, dass die Flugbewegungen seit einigen Jahren stagnieren. 2006 verzeichnete der Flughafen 411 000 Starts und Landungen, 2011 nur 410 000. Die Befürworter führen das auf die Wirtschaftskrise zurück: Die Entwicklung sei vorübergehend. Zudem seien Gesellschaften auf größere Maschinen umgestiegen. Im Gegensatz zur Zahl der Flüge ist die Menge der Passagiere und der Luftfracht gestiegen.