Beilngries
Brücke wird 35-Jährigem zum Verhängnis

Küchenhelfer stürzt von einem Passagierschiff in den Main-Donau-Kanal

05.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Beilngries (DK) Großes Glück hatte ein 35-Jähriger am Samstagabend bei einem Schiffsunfall auf dem Main-Donau-Kanal. Nach Auskunft der Polizei hatte sich der Mann den Kopf an einer Brücke bei Beilngries (Landkreis Eichstätt) gestoßen und war anschließend ins kalte Wasser gefallen.

Nahezu unverletzt konnte er sich ans Ufer retten.

Gegen 21.30 Uhr ging am Tag der Deutschen Einheit ein Notruf bei der Beilngrieser Polizei ein. Ein nackter Mann sei in der Kevenhüller Straße aufgetaucht und rufe dort um Hilfe, so die Information an die Beamten. Als eine Streife den Mann antraf, behauptete dieser, von Bord eines Schiffes gefallen und an Land geschwommen zu sein. Deshalb habe er sich auch seiner nassen Kleidung entledigt.

Mittlerweile hatte auch bei der Schleuse Dietfurt ein Passagierschiff einen Notruf abgesetzt, weil es ein Besatzungsmitglied vermisste. Die inzwischen verständigte Wasserschutzpolizei stellte dann fest, was sich zugetragen hatte: Ein 110 Meter langes Fahrgastkabinenschiff mit Heimathafen Hamburg war auf der Reise von Bonn nach Budapest und passierte am Samstagabend Beilngries. Der 35-jährige ungarische Küchenhelfer war nach dem abendlichen Dinner mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Er wollte mehrere Säcke mit Küchenabfällen in einen Behälter auf dem Oberdeck werfen. Dazu stieg er laut Polizei auf einer eigentlich als Notausgang vorgesehenen Außentreppe am Heck des Schiffes nach oben und betrat genau in dem Moment das Oberdeck, als das Schiff unter der Kevenhüller Brücke hindurchfuhr.

Da der Abstand zwischen Schiff und Brücke wegen der Höhe des Schiffes nur sehr gering war, stieß der Mann mit dem Kopf gegen die Brücke, verlor kurz das Bewusstsein und stürzte in den Main-Donau-Kanal. Im knapp 13 Grad kalten Wasser kam er jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder zu sich, und so konnte er sich an Land retten. Dort irrte er zunächst orientierungslos und um Hilfe rufend durch Beilngries. Bei der Befragung des Mannes stellte sich rasch heraus, dass dieser das vermisste Besatzungsmitglied ist.

Der 35-Jährige überstand den Unfall so gut wie unverletzt. Er zog sich lediglich eine Beule zu und klagte über leichte Kopfschmerzen. Die Wasserschutzpolizei brachte den Mann nach Dietfurt zu seinem Schiff. Nachdem die Beamten den Unfall aufgenommen hatte, konnte die Crew ihre Reise fortsetzen.