Baar-Ebenhausen
GSB rüstet sich für die Zukunft

Sondermüllverbrennung in Ebenhausen-Werk investiert 14 Millionen Euro

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Das Areal der GSB ist in der Bildmitte gut zu erkennen. Links daneben befindet sich die Shredderanlage. - Foto: Schalles

Baar-Ebenhausen (DK) Die Anforderungen an die Sondermüllverbrennungsanlage (GSB) in Ebenhausen-Werk (Kreis Pfaffenhofen) haben sich in den vergangenen Jahren stark geändert. Mit der boomenden Wirtschaft in Bayern sei auch die Menge an gefährlichen Abfällen gestiegen, so das Unternehmen.

So wurden im ersten Halbjahr rund 108 000 Tonnen Sondermüll angeliefert, 4000 Tonnen mehr als im Vorjahreszeitraum. Außerdem hat sich nach Firmenangaben die Zusammensetzung der Abfälle verändert.

Daher will die GSB 14 Millionen Euro bis 2018 in die Modernisierung ihrer Infrastruktur investieren. Die Pläne werden am Montagabend auf einer Sitzung des Umweltbeirats Ebenhausen-Werk der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie Geschäftsführer Dominik Deinzer gegenüber unserer Zeitung erklärte, blieben die bestehenden Betriebsgenehmigungen davon unberührt. Damit sei insbesondere sichergestellt, dass der genehmigte maximale Energieeintrag, die sogenannte "Feuerungswärmeleistung" je Verbrennungsanlage nicht überschritten wird.

Geändert hat sich besonders der Markt bei flüssigen, organisch belasteten Industrieabwässern (Öl-/Wassergemische). Deshalb benötigt die GSB nach eigenen Angaben jetzt auch eine Vakuum-Destillationsanlage (VDA). Die Gemische sollen ohne Chemikalien in Öl (Konzentrat) und Wasser (Destillat) getrennt werden. Die Kapazität liegt bei 50 000 Tonnen pro Jahr. Eine Modernisierung des Tanklagers verbessere die Lagerung und Trennung von brennbaren und nicht brennbaren Flüssigkeiten.

Eine rund 100 Meter lange neue Fahrzeughalle soll auch Platz für Aufenthalts- und Sanitärräume für 30 Logistikmitarbeiter und Umkleideräume für 65 nebenamtliche Werkfeuerwehrkräfte bieten. Sie liegt auf Manchinger Flur. Der Gemeinderat steht diesem Vorhaben kritisch gegenüber und hat es bereits abgelehnt.

Um Anlieferungen aus Großprojekten abpuffern zu können, braucht die GSB neue Flächen für die Zwischenlagerung fester Abfälle. Das würde die Zusammenstellung des "Verbrennungsmenüs" erleichtern, dessen möglichst gleichmäßige Zusammensetzung äußerst wichtig ist. Außerdem können so kurzfristig größere Tagesmengen übernommen werden, wie etwa Bodenaushub.

Außerdem benötigt die GSB diese Flächen während der Zeit, in der die beiden Verbrennungsanlagen in den Jahren 2018/2019 stillstehen. Jede Linie ist dann jeweils 44 Tage und dann nochmals beide gemeinsam zwölf Tage außer Betrieb. Die Firma benötigt diese Zeit, um die neue Prozessleittechnik zu installieren, was zusätzlich zu den 14 Millionen Euro für die Infrastruktur mit einigen Millionen Euro zu Buche schlagen wird.

Außerdem soll ein neues Annahmegebäude entstehen: In diesem Gebäude sind Arbeitsplätze für neun Mitarbeiter inklusive Aufenthalts- und Sanitärbereich sowie ein Wartebereich für Lkw-Fahrer geplant.