Alterswohnsitz für Walter Mixa

13.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:52 Uhr

Eichstätt/Augsburg (DK) Der emeritierte Augsburger Bischof Walter Mixa (69) wird seinen Alterswohnsitz möglicherweise in seinem früheren Bistum Eichstätt nehmen. Ihm sei eine Wohnung im Kloster der Franziskanerinnen von Maria Stern in Fünfstetten (Landkreis Donau-Ries) angeboten worden, teilte das Ordinariat in Augsburg gestern unter Berufung auf Weihbischof Josef Grünwald mit. In dem Kloster in einer ehemaligen Schlossanlage leben zur Zeit 19 Schwestern.

Grünwald hatte nach Ordinariats-Angaben am Montag intern von dem Wohnungsangebot berichtet – und zwar bei einer Konferenz in Augsburg mit den 40 Regionaldekanen und Dekanen der Augsburger Diözese. In Absprache mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und dem zukünftigen Augsburger Bischof Konrad Zdarsa, der am 23. Oktober sein Amt antritt, sei Mixa das Angebot gemacht worden, nach Fünfstetten zu ziehen.

Mixa war nach seinem Rücktritt und einem mehrwöchigen Kuraufenthalt in der Schweiz ins Augsburger Bischofspalais zurückgekehrt und hatte damit für große Unruhe im Bistum gesorgt. Inzwischen hat er jedoch angekündigt, bis Ende dieses Monats auszuziehen. Wohin er gehen wird, ließ der 69-Jährige allerdings offen. Er stellte lediglich klar, dass er nicht im Bistum Augsburg bleiben wolle.

Die Offerte aus Eichstätt kommt dennoch überraschend: Zwar hat Mixa in der Diözese, deren Bischof er von 1996 bis 2005 war, noch immer viele Freunde. Auch Bischof Hanke hat sich während der Krise um Mixa demonstrativ hinter seinen Amtskollegen gestellt. Im Bekanntenkreis hatte Mixa zuletzt aber einige Male geäußert, dass er nicht in den Bereich des Bistums Eichstätt zurückkehren möchte.

In seinen Eichstätter Jahren ist der inzwischen 69-Jährige allerdings mehrfach auf Immobiliensuche gegangen. So soll er in der Stadt selbst, aber auch im unteren Altmühltal einige Häuser besichtigt haben.

Das Angebot, sich in einem Kloster niederzulassen ist weniger überraschend, als es für Außenstehende scheint: Der wachsende Priestermangel macht es für die Kirche nicht leichter, Frauenklöster mit Seelsorgern auszustatten. Sollte Mixa nach Fünfstetten gehen, wäre zudem für seinen Haushalt gesorgt.