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Zweite Generation des Qashqai: Nie war er so sicher

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

 

Dass die erste Generation ein so großer Erfolg werden könnte, hatten bei Nissan 2007 wohl nur die wenigstens gedacht. Nun haben die Japaner den Qashqai nach sieben Jahren überdacht und gehen guten Mutes in den Wettbewerb.

Schön, dass der Kontrahent von VW Tiguan, Hyundai iX35, Ford Kuga oder auch Peugeot 3008 noch als Qashqai zu erkennen ist. Das Design des Bestsellers wurde zwar modernisiert, doch trotz LED-Tagfahrlicht, v-förmigem Kühlergrill und athletisch-robuster Optik ist der kompakte Crossover seiner Linie treu gebliebeNissan ist stolz, 2007 mit dem Qashqai ein neues Segment ins Leben gerufen zu haben.

Denn all die Tiguan, Kuga oder iX35 gab es damals nicht. Heute tummeln sich viele dieser mehrheitsfähigen Mischungen aus Kompaktklasse und SUV auf den Straßen. Dennoch steht der Nissan weiter an der Spitze des Segments – zwei Millionen Qashqai in sieben Jahren, davon 150 000 in Deutschland, sind eben top.

Vorerst steht der Qashqai mit drei Vierzylindern beim Händler. Der 1,2-Liter-Benziner (DIG-T) mit 115 PS steht für Downsizing ohne Einbußen beim Temperament, die zwei dCi-Diesel (1,5 Liter, 110 PS und 1,6 Liter, 130 PS) garantieren niedrigen Verbrauch und ordentlich Durchzug. Ende des Jahres debütiert ein 163 PS starker 1,6-Liter-Benziner.

Allrad – bei SUV im Gegensatz zu früher kein Muss mehr – gibt es nur für den 130-PS-Diesel (ab 28 900 Euro), die optionale stufenlose xtronic-Automatik (1600 Euro) wird mit dem 1.6- oder dem 1,2-Liter kombiniert. Die drei Ausstattungsvarianten nennen sich nach wie vor Visia, Acenta (plus 2940 Euro) und Tekna (nochmals plus 4550 Euro). Der Einstiegspreis liegt – sehr attraktiv – unter 20 000 Euro. Der 1.2 DIG-T Visia mit Sechsganggetriebe kostet 19 940 Euro.

Der neue Qashqai, länger, flacher und breiter als der Vorgänger, fährt sich angenehm. Komfortables Fahrwerk, neutrales Fahrverhalten und Sicherheit werden großgeschrieben. Kundenkritik am ersten Modell wurde berücksichtigt, vieles auf den neuesten Stand gebracht: Softtouchoberflächen im Innenraum, Ambientelicht, Haptik, Qualitätsanmutung, Verarbeitung, Bedienung. Es gibt clevere Staumöglichkeiten (bis hin zu Einliterflaschen, die beim Schalten nicht im Weg stehen), eine ebene Ladefläche und ein über sechs Liter großes Staufach in der Mittelkonsole. Auch Sitzriesen mit dem Gardemaß 1,95 finden gut Platz hinter dem Lenkrad.

Assistenzsysteme sind reichlich an Bord, bis hin zum intelligenten Einparkhelfer. Zielgenauer Stopp vor der Lieblings-Kneipe: kein Problem (mehr) – für 650 Euro extra. Die Chassis-Control (Serie) verbessert die Handlingeigenschaften durch aktive Motorbremse, Spurkontrolle und Fahrkomfortregelung. Der neue Qashqai klotzt mit ordentlicher Sicherheit. Und natürlich fünf Crashtest-Punkten.

Der Nissan wiegt 40 Kilogramm weniger als sein Vorgänger, hat einen CW-Wert von 0,32 und darf nun 1,8 Tonnen (plus 0,4 Tonnen) an den Haken nehmen. Die Stehhöhe unter der geöffneten Heckklappe liegt nun bei 1,86 Meter (bisher 1,66), und der Kofferraum (mit etwas zu hoher Ladekante) fasst mit 430 Litern 20 mehr. Wer das Sieben-Zoll-Navi wählt (plus 800 Euro) hat Facebook und Google Services an Bord.

Nissan umschreibt die gute Basisausstattung so: „Mit dem Qashqai demokratisiert Nissan Premiumtechnologie.“ Im direkten Vergleich punktet der Qashqai mit weniger aufpreispflichtigen Details.

Erste Vergleichstests werden es zeigen, ob die zweite Generation so gut ist wie die erste. Nissan selber scheut den Vergleich mit Tiguan und Co. keinesfalls, betont sogar, dass der Qashqai in punkto Verbrauch, Beschleunigung und Endgeschwindigkeit auf dem Papier ganz vorne steht. 5000 Verkäufe in Deutschland in den ersten beiden Monaten scheinen dies zu untermauern. DK