Ingolstadt
Was ist AdBlue?

Illegale Absprachen zwischen Autobauern

25.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Vorwurf an die Hersteller ist, dass sie die Tanks für AdBlue zu klein gestaltet haben, um Platz und Gewicht zu sparen. Sie hatten damit geworben, dass es genüge, das AdBlue alle 15.000 Kilometer bei der Inspektion nachfüllen zu lassen. Diese Aussage stimmt allerdings nur unter Laborbedingungen und nicht im Straßenverkehr. Um trotzdem die nötige Reichweite zu erhalten, wurde in einigen Diesel-Autos die Software so manipuliert, dass sie weniger AdBlue einspritzt als notwendig wäre

Das Ergebnis sind unerlaubt hohe Stickoxidwerte. Einige Kommunen denken derweil über Diesel-Fahrverbote in Innenstädten nach, da regelmäßig die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide überschritten werden. Um zu verstehen, wie der Stickoxidausstoß und AdBlue zusammenhängen, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf diese Technologie zu werfen.

AdBlue ist der Markenname einer Lösung, die zu 32,5 Prozent aus Harnstoff und zu 67,5 Prozent aus Wasser besteht. Der darin enthaltene Harnstoff ist eine Stickstoffverbindung, die in Reinform farblos, geruchlos und ungiftig ist. Er wird unter anderem zur Vermeidung des Stickoxidausstoßes bei Dieselfahrzeugen verwendet. Stickoxide sind verschiedene Gase, die sowohl klima- als auch gesundheitsschädlich sind und vor allem beim Verbrennen fossiler Brennstoffe entstehen. Um sie zu reduzieren, wird AdBlue im Katalysator in den Abgasstrom eingespritzt. Wegen der dort herrschenden Hitze zersetzt sich der Harnstoff zu Ammoniak, welches mit den Stickoxiden zu Wasser und ungefährlichem Stickstoff reagiert. Durch die Zuführung von AdBlue können bis zu 90 Prozent der ausgestoßenen Stickoxide neutralisiert werden. Für diesen Effekt müssen etwa 2 bis 8 Prozent der aufgewendeten Dieselkraftstoffmenge an Adblue eingespritzt werden. Die Verwendung von Adblue ist inzwischen für die meisten Diesel-Fahrzeuge notwendig geworden, um die europäische Schadstoffklasse Euro 6 einhalten zu können, die für Autos seit September 2015 verpflichtend ist.