Seit
Stuttgarter Sternstunden

26.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Ein Modell mit einer über 60-jährigen Historie: Bereits 1951 rollte das erste Mercedes S-Klasse Coupé über die Straßen – auch wenn es lange Zeit noch andere Namen trug. Das große Foto zeigt einen Mercedes-Benz 220 SEb Coupé (Baureihe W111) aus dem Jahr 1963. Später folgten unter anderem der ab 1981 gebaute SEC (Baureihe C126) sowie der ab 1992 produzierte SEC (Baureihe C140). Die neueste Generation ist das S-Klasse Coupé der Baureihe C217 (Fotos links, von oben) - Fotos: Mercedes-Benz

Seit über 60 Jahren rollt die Mercedes S-Klasse über die Straßen. Längst ist sie ein Synonym für feinsten Luxus und Perfektion. Steigern lässt sich diese Noblesse nur durch den Verzicht auf die hinteren Türen. Galten doch die zweitürigen S-Klasse Coupés von Beginn an als Krone des Automobilbaus.

Im nächsten Monat kommt das neue S-Klasse Coupé der neuen Baureihe C217 in den Handel.

Das neue Modell lässt sich auf Wunsch mit 94 glitzernden Swarovski-Kristallen an den LED-Frontscheinwerfern veredeln. Erlesener Kitsch, wie er offenbar auf manchen Absatzmärkten unverzichtbar ist. Andererseits zählen gerade außergewöhnliche Individualisierungen seit jeher zu den Kennzeichen der Sternträger mit dem allerhöchsten Anspruch. Zudem errangen die Mercedes S-Klasse Coupés ein Alleinstellungsmerkmal im Club der feinsten Zweitürer: Als weltweit einzige große Luxuscoupés werden die Stuttgarter Sternenträger seit 1951 ohne Unterbrechung in bislang zehn Generationen produziert, und dies mit einer Vielzahl technischer Innovationen.

„Jedes Land, das Autos baut, ist stolz auf seine Spitzenerzeugnisse“, kommentierten deutsche Motormedien das Debüt des ersten Mercedes-Benz S-Klasse Coupés 1951. Viele Luxusmarken hatten die Kriegs- und Krisenjahre nicht überlebt, entsprechend wurden Neuheiten bejubelt. So auch beim Mercedes 300 S Coupé, das mit einem 150 PS starken 3,0-Liter-Sechszylinder und einer Höchstgeschwindigkeit von 176 km/h schneller war als der frühere 540 K mit 5,4-Liter-Kompressormotor und 180 PS. Vor allem aber galt das Coupé nicht nur als neues Stuttgarter Aushängeschild, sondern auch als ideeller Nachfolger der zwischenzeitlich untergegangenen Prestigemarken Maybach und Horch.

Als extremes Kontrastprogramm zu den bis dahin stets licht und großzügig geschnittenen S-Klasse Coupés präsentierte sich die 1971 eingeführte Coupé-Generation, die auf dem SL-Roadster R 107 basierte und mit um 38 Zentimeter verlängertem Radstand als SLC vorgestellt wurde. Bruno Sacco meisterte die Mission der Stilfindung. Er war 1975 zum Chef der Abteilung Stilistik ernannt worden. Statt Protz zierten die SEC-Typen distinguierte Eleganz und technische Innovationen wie Leichtbau, Fahrer- und Beifahrerairbag, Gurtstraffer und -bringer, elektronische Traktionskontrolle, automatisches Sperrdifferenzial, vor allem aber relativ sparsame V8-Motoren mit bis zu 300 PS Leistung im 1985 lancierten Spitzenmodell 560 SEC. Mit über 74 000 Einheiten avancierte die Reihe 126 sogar zum bislang meistverkauften S-Klasse Coupé.

Ab 1992 produzierte Mercedes das kolossale Coupé der C140-Baureihe. Der Zwölfzylinder der Spitzenversion 600 SEC setzte 408 PS frei. Dieses in den Abmessungen bislang größte S-Klasse Coupé wurde ab 1995 als erstes Serienfahrzeug mit ESP ausgeliefert. Neuen Schwung brachte dann die 1999 vorgestellte Coupé-Baureihe 215. Technische Meilensteine setzte der CL-Klasse genannte Zweitürer durch ein aktives Fahrwerk mit Wankausgleich, Zylinderabschaltung und bis zu 612 PS Leistung in der CL 55 AMG F1 Limited Edition. Ein mächtiger Antrieb, der kaum mehr Wünsche offen ließ. Weshalb die von 2006 bis 2014 produzierte CL-Reihe mit dem internen Code C216 nur noch um wenige PS zulegen musste. Um so mehr steigerte sie Fahrkomfort und Ausstattungsvielfalt und bewies sich damit nach Ansicht vieler Käufer als bestes Coupé der Welt. Ein Anspruch, dem auch die gerade vorgestellte Generation C217 folgt – genauso wie die nicht untätige Konkurrenz. SP-X