Opel
Opel lässt die Sonne ins Auto

Mitte April startet der Cascada als stattliches Cabrio zu günstigem Preis – Der Erfolg scheint ihm schon heute gewiss

26.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:20 Uhr

Offen und geschlossen ein Blickfang: der Opel Cascada - Foto: Opel

Opel sieht Licht am Ende des Tunnels. 30 000 Vorbestellungen liegen für den neuen kleinen „Ädäm“ vor, sogar von jungen Leuten, die bisher wenig mit Rüsselsheim am Hut hatten. Auf den jüngst gestarteten „Mokka“ warten sogar bald 100 000 Käufer. Der Astra behauptet seine Position unter den zehn meistverkauften Modellen, auch der Corsa fährt vorne mit.

Im April feiert die Marke mit dem Blitz dazu eine weitere spektakuläre Premiere: den Cascada. Er ist das neue Cabrio, das im kleinen, aber feinen Sektor der erwachsenen offenen Viersitzer startet – stattliche 4,70 Meter lang und mit dem A5 Cabrio von Audi vergleichbar, mit dem Klappdach-Dreier aus München oder der offenen E-Klasse aus Stuttgart. Der Preis (ab 25 945 Euro) aber erinnert eher an die Golf-Klasse. Das Cabrio zeigt, dass auch Opel seine Baukasten-Spiele perfekt beherrscht. Der Unterbau stammt im Prinzip vom Astra, die Vorderachse lieferte der Insignia, der auch für das Innere Pate stand. Der SIDI-Motor ist sogar völlig neu – ein modernster 1,6-l-Direkteinspritzer-Turbo, der nach seiner Premiere im Cascada auch in andere Modelle kommt. Entwickelt wurde das Dach vom Spezialisten Magna, gebaut wird das Ganze im eigenen Werk in Gleiwitz (Polen).

Die Front mit kleinem Trapezgrill und Chromleiste nimmt Anleihen bei Insignia und Astra auf. Die Seitenflanken deuten unten das typische Opel-Sichelmotiv an, weiter oben streckt eine scharfe Kante die Linie bis zu den großen Heckleuchten. Diese werden durch eine Chromleiste quer über das Heck verbunden: Der Cascada wirkt größer als er tatsächlich ist, modischer als etwa das in der Seitenansicht betont ruhige A5-Cabrio. Und anders als seine Klappdach-Wettbewerber sieht er auch geschlossen wie ein Cabrio aus.

Innen gibt es auf großen, allerdings recht hohen (und nur wenig in der Höhe verstellbaren) Sitzen viel Platz für Fahrer und Beifahrer. Hinten kommen zwei Erwachsene passabel unter, bei geschlossenem Dach verlangen allerdings Ein- und Ausstieg die üblichen Verrenkungen. Der Kofferraum fasst bei geschlossenem Dach 380, bei offenem immerhin noch 280 Liter – und lässt sich durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf 750 (650) Liter erweitern. Fahrer und Beifahrer werden durch die hohe, stark geneigte Frontscheibe vor haareraufendem Fahrtwind geschützt. Fast ganz verschwindet er mit Windschott (290 Euro Aufpreis). Das Dach faltet sich automatisch in 17 Sekunden auf und in 19 wieder zu – bis Tempo 50 und als große Schau vor dem Café auch per Fernbedienung. Geschlossen ist es bemerkenswert leise, mit zusätzlicher Akustikdämmung (Aufpreis) rollt der Cascada innen sogar so leise wie eine Limousine. Gewöhnen muss man sich aber an die sehr unübersichtliche Karosserie: Vorn ist beim Einparken kaum zu erkennen, wo der Wagen aufhört, hinten mit geschlossenem Dach schon gar nicht. Hintere Parkpiepser sind dann auch Serie (und nötig), vordere zusätzlich empfehlenswert.

Der neue 1,6-Liter-Turbo (170 PS) ist eine Freude: leise, drehfreudig, kräftig bei niedrigen Drehzahlen. Er bringt den Frischluft-Opel in 9,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und bis auf 222 km/h – bei vorbildlichen 6,3 Liter Normverbrauch. Für gemächliches Cruisen genügt auch der bekannte 1,4-Liter-Turbo mit 120 oder 140 PS. Zusätzlich steht der Zwei-Liter-Diesel mit 165 PS zur Wahl und als neuer Biturbo mit 195 PS.

Angeboten wird der Cascada in „Edition“- und in nobler „Innovation“-Version – letztere unter anderem mit Leichtmetallrädern, Akustik-Verdeck, adaptiven Bi-Xenon-Scheinwerfern und Polstern aus einer Kombination von Stoff und einem lederartigen Material. Die Sonderausstattungsliste enthält alle modernen Assistenzsysteme bis zur Frontkamera mit Abstandswarner und Verkehrsschild-Erkennung. Entbehrlich ist dabei das 980 Euro teure „Premium-Fahrwerk“ mit drei wählbaren Härtestufen: Für genussvolles offenes Cruisen genügt das normale Fahrwerk vollkommen.