Hondas kleiner Luxusroller

14.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Gut ausgestattet: Der Forza 125 von Honda kommt mit einem in der Höhe einstellbaren Windschild und LED-Scheinwerfern.

Nicht auf der zeitgleich stattfindenden Intermot in Köln, sondern auf dem Pariser Automobilsalon hat Honda vergangene Woche seinen neuen Leichtkraftroller Forza 125 präsentiert. „Wir wollen neue Fahrzeuge dort vorstellen, wo wir die größte Marktbedeutung für sie sehen“, hörte man als Begründung von Honda.

Ganz klar: Nirgendwo werden mehr Roller verkauft und gefahren wie im Großraum Paris. Zumeist natürlich von Autofahrern, die aber wegen des extrem dichten Verkehrs auf ihren Wagen verzichten und aufs Zweirad umsteigen.

Der Forza 125 ist eine komplette Neuentwicklung. Bei ihm wollte Honda offensichtlich zeigen, was man draufhat: Vom in der Höhe einstellbaren Windschild bis zum LED-Scheinwerfer und auch -Rücklicht sowie einem 48 Liter messenden Staufach unterm Sitz für zwei Integralhelme weist er Ausstattungsmerkmale auf, die in dieser Klasse nicht selbstverständlich sind. Platz, Komfort und einen hohen Alltagsnutzen bei Fahrten im dichten Stadtverkehr wie auch bei Ausflügen in die Umgebung will Honda gleichermaßen bieten.

Ganz neu entwickelt wurde auch der 125 Kubikzentimeter große Viertakt-Einzylindermotor mit Wasserkühlung und Vierventiltechnik. Das gesetzlich zulässige Leistungslimit von 15 PS schöpft das Triebwerk nahezu aus: Es leistet 14,3 PS bei 8750 Umdrehungen pro Minute und damit deutlich mehr als die meisten 125er-Motoren in Leichtkraftrollern. Besonderen Wert hat Honda auf „kraftvolle Beschleunigung und energischen Durchzug“ im Bereich von 40 bis 60 km/h gelegt, wo häufig viel Kraft benötigt wird. Die Maximalgeschwindigkeit des Komfort- Scooters wird mit „über 90 km/h“ angegeben; verglichen mit den deutlich schwächeren Honda PCX 125 (94 km/h) und SH 125i (97 km/h) wäre das allerdings enttäuschend.

Serienmäßig geliefert wird der Forza mit einer Start-Stopp-Automatik, die das Triebwerk nach drei Sekunden im Leerlauf deaktiviert. Ein kurzer Dreh am Gasgriff genügt, um den Einzylinder wieder zum Laufen zu bringen. Wer will, kann diese Sparhilfe auch stilllegen, braucht dann aber mehr Sprit. Die Prüfstandswerte für den Forza 125 sind mit ca. 2,3 Litern/100 km günstig; in der Praxis wird man wohl mit drei Litern rechnen müssen. Dank des 11,5-Liter-Tanks dürften Tankstopps nicht allzu häufig sein.

Gut ist die Cockpit-Ausstattung: Angezeigt werden außer Wegstrecke, Geschwindigkeit und Motordrehzahl auch Benzinvorrat, Kühlmitteltemperatur, Uhrzeit und der Spritverbrauch. Auf höhere Kundenansprüche eingestellt hat sich Honda auch beim Zubehör: Erhältlich sind nicht nur ein Gepäckträger sowie ein Topcase, sondern auch Heizgriffe und Innentaschen für den einfachen Transport kleinerer Dinge. Der Forza wird ab März in vier Farben erhältlich sein; über den Preis schweigt sich der Hersteller noch aus. Schließt man von der Honda-Preisgestaltung in der 300er Klasse, in der der Forza 300 auf gleichem Niveau wie der SH 300i rangiert, auf die 125er Klasse, dann wäre für den Forza 125 ein Preis von rund 3500 Euro zu erwarten. So viel kostet nämlich der SH 125i. SP-X