Weil
Frischer Wind

Der Q2 bricht mit dem üblichen Audi-Design und bietet modernste Technik Die Preise sind allerdings üppig

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Unverkennbar ein Audi - und doch irgendwie anders. Vor allem die Polygon-Elemente im Grill des Q2 stechen gleich ins Auge. - Foto: Audi

Weil über das Design des Q2 schon viel geschrieben wurde, wollen wir das Thema nur ganz kurz abhandeln: Die fast schon freundliche Frontpartie ist mutig, weil endlich mal was halbwegs Neues im Hause Audi. Erfrischend auch die Seitenansicht mit der polygonen "Einbuchtung". Dass der Q2 von hinten stark einem Wolfsburger Kleinwagen ähnelt, dürfte dagegen nicht jedem gefallen. Design-Exkurs beendet - nun zum Preis. 41 400 Euro soll unser Testwagen laut Liste kosten. An Bord ist der kleinste Dieselmotor, der 1,6-Liter-TDI mit 116 PS. Das Auto hat weder eine Automatik noch Allradantrieb - da ist die aufgerufene Summe schon eine echte Ansage.

Natürlich hat der Test-Q2 einige Extras an Bord: unter anderem das Top-Infotainment-System inklusive der Digital-Instrumente, die bei Audi Virtual Cockpit heißen. Zwei Dinge sind für die Kunden laut Audi wichtig: Lifestyle und Connectivity. Und von beidem hat der Q2 jede Menge. Vor allem die zur Außenfarbe passenden Dekorelemente im Innenraum sehen schick aus und wirken wertig. Bei vielen anderen Herstellern geraten solche Farbspielchen schnell mal zum Design-Unfall. Die Verarbeitung ist top. Nur die Standardsitze sind etwas hart und bieten nicht unbedingt viel Seitenhalt.

Das Android-Smartphone ist per Bluetooth im Nu verbunden - und spielt ohne zu mucken Lieder vom Streamingdienstleister Spotify ab. Die Titelauswahl lässt sich sogar vom Lenkrad aus erledigen. Wlan ist in dem Kleinen ebenfalls verfügbar - vorausgesetzt, man spendiert seinem Q2 eine entsprechende Daten-Sim-Karte.

Fahrtechnisch gibt sich der Q2 keine Blöße: Selbst mit "nur" 116 PS ist das Baby-SUV gut bedient. Auch beim Überholen kommen keine Angstgefühle auf. Auf der Autobahn schafft er knapp 200 km/h. Und wem das doch zu wenig ist, der kann noch zwischen zwei stärkeren Selbstzündern mit jeweils 150 und 190 PS wählen. Alternativ sind drei Benziner mit exakt denselben Leistungsstufen erhältlich.

Um auch die letzten Spritspar-Potenziale auszureizen, lassen sich die Ingenieure allerhand einfallen - die Start-Stop-Automatik legt den Q2-Motor deshalb teils schon still, wenn das Auto langsam auf eine rote Ampel zurollt (unter 7 km/h). Wie viel Treibstoff dieser Kniff am Ende spart, ist schwer zu sagen - der Autor empfand diese Angewohnheit jedenfalls als unangenehm. Man erschrickt immer ein wenig, wenn sich plötzlich die Servolenkung verabschiedet. Da man so langsam ist, wird es natürlich nicht gefährlich - und wenn man richtig kräftig am Lenkrad dreht, springt der Motor auch wieder an. Aber ob das alles wirklich sein muss?

Die Verbrauchsabrechnung weckt keine übermäßige Begeisterung: 5,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer sind kein Sensationswert für einen 116-PS-Motor. Vor allem bei überwiegender Überlandfahrt. Der Normverbrauch wird von Audi mit 4,6 Litern angegeben.

Bei zahlreichen Kunden dürfte der Q2 so oder so auf der Liste stehen: Weil man hoch sitzt, bequem einsteigen kann und eine Menge Assistenzsysteme erhältlich sind. Und weil er für so ein kleines SUV innen relativ viel Platz bietet. ‹ŒDK