Zuerst gab es den viertürigen Leon, dann kam der sportlich-elegante Zweitürer SC dazu. Als drittes Modell folgte die Kombi-Ausführung ST. Damit steht das Angebot der Spanier in der Kompaktklasse auf einer gesunden Basis. Fehlt eigentlich nichts mehr. Vom SUV, Minivan oder Cabrio aus Leon-Basis abgesehen. Vielleicht gibt es kurzfristig noch eine Cupra-Version des Leon ST.
Wünsche beiseite: Der ST ist ein praktisches, komfortables, geräumiges und vor allem sehr schickes Auto. Er wird mit vielen Benzin- und Dieselmotoren (86 bis 184 PS) angeboten, es gibt als Erdgasvariante (110 PS) und mit Allradantrieb (plus 2000 Euro).
Eine gute Wahl ist der 150-PS-TSI („Style“, Basispreis 23 240 Euro), der als FR (24 840 Euro) dem 1.4 TSI vor allem ein feines Sportfahrwerk mit entsprechenden Sportsitzen (mit großem Einstellbereich) garantiert. Das allein ist den Mehrpreis wert. Es gibt aber auch noch anklappbare Außenspiegel, Zweizonen-Klimaautomatik und 17-Zoll-Leichtmetallräder. Gönnt man sich noch das optionale Siebengang-DSG, kommen 1700 Euro dazu, Schaltwippen am Lenkrad kosten noch einmal 150 Euro extra.
Das Sportfahrwerk macht den Unterschied. Der ST (Abkürzung für Sport Tourer) liegt so satt auf der Straße, der Wagen gibt sich agil und handlich zugleich. Der Komfort bleibt aber keineswegs auf der Strecke. Die tollen Leder-Alcantara-Sportsitze sehen nicht nur gut aus, sie bieten auch einen lobenswert guten Seitenhalt. Und der tut gut, wenn der Vierzylinder-Diesel seine Pferde loslässt. Dabei hat der Fronttriebler seine liebe Mühe, die Kraft über die Vorderräder ohne Schlupf auf die Straße zu übertragen. Das Kontrolllämpchen der Traktionskontrolle blinkt immer wieder auf, Abhilfe schafft ein vorsichtigerer Gasfuß oder der Allradantrieb (4Drive).
Doch ein Kombi muss eines gut können: laden. Da punktet der Leon. 482 Liter Ladevolumen sind es auf jeden Fall, bei umgelegten Rücksitzen messen wir schon 1470 Liter. Er ist groß, er ist eben, er ist gut nutz- und ebenso beladbar. das Lademaximum ist ein sehr guter Wert im Konzert der kompakten Lademeister wie Ford Focus Turnier, Honda Civic Tourer, Hyundai i30 Kombi, Opel Astra Sports, Peugeot 308 SW, Renault Mégane Grandtour, Toyota Auris Sports oder auch VW Golf Variant.
Das Sicherheitspakt des Leon ST ist lobenswert umfangreich. Notbremsassistent, der Auffahrunfälle vermeiden oder die Unfallfolgen verringern kann, Spurhalte- (manchmal nervig) und Fernlichtassistent (sehr angenehm) machen Sinn, Berganfahrhilfe (bei Basisausstattung 95 Euro Aufpreis) ist ebenso gut wie Einparksensoren hinten. Denn die Übersichtlichkeit nach hinten hält sich bei solchen Karosserieformen in Grenzen.
Auch der ST ist – wie inzwischen alle Seat – sauber verarbeitet, verfügt über hochwertige Materialien, und das Ambiente ist attraktiv. Die Bedienelemente sind Seat-typisch ergonomisch angeordnet, man findet sich auch ohne Gebrauchsanweisung schnell und gut zurecht. Das Platzangebot auf Vorder- wie Rücksitzen ist sehr gut, lange Menschen fühlen sich vorne pudelwohl. Bei drei Erwachsenen auf der Rücksitzbank wird es aber eng. Gut erreichbar sind die Isofix-Haken für die Kindersitzbefestigung. DK
