Für französische Kultur begeistern

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Zum Leserbrief "Mit kommt manches spanisch vor" von Georg Berger (SZ vom 3./4. Februar):

Es besteht inhaltlich wie notentechnisch keinerlei Verbindung zwischen einem Projekt-Seminar, kurz P-Seminar, und dem auf die Abiturprüfung vorbereitenden Oberstufenkurs und somit auch keine Möglichkeit, die Note in Französisch etwa durch Näharbeiten auszugleichen. Hinzu kommt, dass im P-Seminar Französisch, wie im Seminarkonzept vorgesehen, überhaupt keine Benotung der Näharbeiten stattfand.

In einem P-Seminar steht praktisch-orientiertes Arbeiten im Vordergrund, wobei die Schüler nach einem Studien- und Berufsorientierungsteil selbstständig an einem Projekt mit Bezug zur wissenschaftlichen oder beruflichen Praxis arbeiten. Dementsprechend arbeiteten im P-Seminar Französisch die Schülerinnen und Schüler zur Realisierung ihres Projekts mit einer Designerin, einer Schnittdirektrice, Schneiderinnen, einer Fotografin, einer Druckerei, diversen Sponsoren, Medienvertretern und vielen weiteren externen Partnern zusammen.

Schüler können an einem P-Seminar zu einem bestimmten Leitfach teilnehmen, müssen dieses Fach aber in der Oberstufe nicht mehr belegen - wie im Falle des Moderators der Modenschau vorliegend. Darüber hinaus gibt es heutzutage selbstverständlich Fachunterricht in der elften und zwölften Jahrgangsstufe der Oberstufe. Im Fach Französisch führen die Schüler laut Lehrplan "auf der Grundlage der bisher erworbenen soliden Fertigkeiten und Kenntnisse Französisch fort und gelangen zu einer vertieften sprachlichen und interkulturellen Kompetenz". Am Ende der zwölften Jahrgangsstufe entsprechen die kommunikativen Fertigkeiten der Abiturienten in Französisch am Gymnasium Schrobenhausen - wie an allen anderen bayerischen Gymnasien auch - dem Niveau einer selbstständigen Sprachverwendung, im Bereich des Leseverstehens sogar dem fortgeschrittenen Niveau einer kompetenten Sprachverwendung gemäß den Stufen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.

Im Übrigen fanden Aktionen wie der Verkauf von französischen Köstlichkeiten oder das Eiffelturmprojekt im Rahmen der Feierlichkeiten zum Deutsch-Französischen Tag am 22. Januar 2018 statt, zu dem das Kultusministerium die bayerischen Schulen heuer bereits zum 15. Mal einlud, unter dem Motto "Franzosen und Deutsche: Einmal Freunde, immer Freunde!" beziehungsweise in Frankreich "Allemands et FranÃ.ais: partenaires un jour, partenaires toujours!" Projekte zu organisieren. Derartige Aktivitäten dienen nicht nur der Aufrechterhaltung der deutsch-französischen Freundschaft, sondern motivieren und begeistern die Schüler für die französische Sprache und Kultur.

Markus Köhler, Schulleiter

Gymnasium Schrobenhausen