Hilm: "Ich kämpfe auf eigenes Risiko"

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Zur Berichterstattung über den Streit um die Zufahrt zum Einödhof Hilm bei Gerolsbach:

Niemand kann in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Bürgermeister Seitz freut sich, Hilm vor Gericht zu zwingen, den Bürgern den öffentlichen Weg durch den Golfplatz wegzunehmen und an den Golfplatzbesitzer zu verschenken.

Ich muss mich, um meinem Gehöft den einzigen Anschluss ans öffentliche Verkehrsnetz durch den Golfplatz zur Kreisstraße zu erhalten, vor Gericht wehren. Ich kämpfe auf eigenes Risiko, der Bürgermeister nimmt mir und den Bürgern auf Gemeindekosten die Straße weg.

Bis zu diesem Frühjahr durfte der gemeindliche Bauhof auf meine Kosten den Weg instand halten und falls notwendig kiesen. Das verbietet nun der Bürgermeister als Amtschef, denn als Voraussetzung für die Entwidmung darf der Weg nicht befahrbar sein, um damit nicht zu existieren. Gemeinderäte und Bürgermeister können ihre Aufsichtspflicht nach Belieben erfüllen oder nicht.

Der Eigentümer (jetzt Golfplatzbesitzer) des öffentlich gewidmeten, vorderen Stücks des Zufahrtsweges nach Hilm entfernte mehrere Grenzsteine. 2015 ließ ich auf meine Kosten vom Vermessungsamt die Grenzen ermitteln und neue Grenzsteine setzen. Als ich Anfang August eine Gruppe Golfer bat, meinen Grund zu umgehen, um mein Eigentum nicht noch mehr zu schädigen, protzten sie mit ihrer Golffreundschaft zum Bürgermeister, und spotteten, dass mit dessen Einverständnis die neu gesetzten Grenzsteine längst wieder entfernt seien. Ich sollte kuschen und das Recht über mein Eigentum aufgeben. Zum Nachdruck schubste mich noch einer mit dem Elektrogefährt.

Die Rechtsanwaltskanzlei der Gemeinde Labbe in München, mahnte im Auftrag von Herrn Steger mich in den folgenden Wochen an, meinen Grund freiwillig zur Verfügung zu stellen, ansonsten hätte ich Schikanen zu erwarten. Diese haben nun begonnen. Mit falschen Behauptungen erwirkten Bürgermeister Seitz und seine Gefolgsleute einen Gemeinderatsbeschluss, der mir meine einzige, öffentliche Zufahrt und den Bürgern einen öffentlichen Weg nehmen soll.

Die Sicherheitseinrichtungen in Hilm wurden nötig, da der Verlauf der öffentlichen Straße durch den Golfplatz nach Branst, zunehmend schwer zu erkennen ist. Viele verirren sich auf den besseren Weg nach Hilm.

Dort werden Menschen und Tiere belästigt und erschreckt. Jeder vom Land kennt die daraus entstehenden Gefahren. Bei Unfällen muss der Verursacher ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden können. Das Schild schützt ehrliche Leute vor unabsehbaren Folgen.

Herr Gemeinderat Lönner, lassen Sie mich bitte genauso öffentlich wie Ihre Anschuldigungen aus der Zeitung wissen, was ich ohne Bezahlung unverdient haben will. Ihr selbsterarbeitetes Hab und Gut können Sie jedem zur Verfügung stellen, als Gemeinderat auch über die Rechte der Bürger verfügen, aber auf meinem Hof haben Sie nichts zu melden und ich will dort keinen Vandalismus mehr haben!

Herr Gemeinderat Wörle ist mit seinem Mähdrescher illegal den Privatweg westlich von Hilm gefahren, und konnte meine Mutter erschrecken. Er kann froh sein, dass sie ihn nur zurechtwies.

Herr Gemeinderat Buchberger kann nachfragen, wer die Rechnungen der Straßenreparaturen bezahlt hat. Wer Lügen aufsitzt und weitergibt, sollte auch die Verantwortung dafür tragen können.

Von jeher sind die Eigentümer einer Straße zu deren Erhalt und Verkehrssicherheit verpflichtet. Darum war man in den 60er-Jahren froh, sie in das Eigentum der Gemeinde zu geben, um dafür die seither übliche Teerstraße zu bekommen. Vergleicht man die heutigen Straßen mit den früheren Grenzverläufen aus älteren Plänen, sieht jeder die Großzügigkeit meines Vaters.

Der Miteigentümer der Zufahrt nach Hilm behielt die Wege in seinem Eigentum und verhinderte damit einen geteerten Gemeindeweg nach Hilm. Da man nur dort unter der schlechten Straße litt, schuf man selbst Abhilfe. Die Gemeinde sperrte Augen und Ohren zu. Jetzt erfindet Bürgermeister Seitz nicht vorhandene Anschlüsse an öffentliche Straßen, um Hilm abzuschneiden und den Straßeneigentümer aus den Rechten der Öffentlichkeit beschenken zu können.

Ich wollte mir die Anschlüsse an die öffentlichen Straßen von der Gemeindeverwaltung zeigen lassen, aber es war 11.45 Uhr, und Herr Kreller bereits auf Mittag eingestellt. Sein Computer sei bereits heruntergefahren, da nachmittags kein Parteiverkehr sei, könne er mir auch da nicht helfen.

Vor mehreren Jahren wurde Hilm sowie ein unbeteiligter Nachbar wegen des Weges zu einem Gesprächstermin geladen. Da stand allerdings das grundlegend gültige Bestandsverzeichnis für öffentliche Feld- und Waldwege der Gemeinde Gerolsbach nicht zur Verfügung. Jeder hätte die alleinige Straßenbaulast des Miteigentümers einsehen können. Das Gespräch wurde vertagt, und bis heute gibt es keinen neuen Termin. Die Stärke des Arguments und des Recht sollte auch in Gerolsbach über dem Argument der Stärke stehen.

Roswitha Herterich

Hilm