Plädoyer für eine dritte Stadt- und Landebahn

01.01.2016 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

Zu "Ganz schön was los am Himmel" (SZ vom 16. Dezember):

Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Flugzeuge aller Art, egal ob Kampfflieger oder zivile Passagiermaschinen. Zunächst mal darf ich anmerken, dass die Flieger, die über Schrobenhausen nach München fliegen, sich im Sinkflug bei zirka 3000 Metern befinden. Flugzeuge, die Kondensstreifen über uns ziehen, landen bekanntlich nicht in Deutschland und haben eine Höhe von 10 000 bis 11 000 Metern. Man kann die Flugzeuge mit dem Computer orten unter Fligth-Radar. Man kann genau sehen, wie hoch sie fliegen, von wo sie kommen und wohin die Maschinen fliegen. Die Flughöhe wird genau angegeben, auch die Geschwindigkeit ist in Knoten und Meilen, aber auch in km/h angegeben. Es ist auch ersichtlich, wie viele Kilometer schon geflogen sind und wie viele noch zu fliegen sind und die Zeit ist angegeben, wann die Maschine gestartet ist und wann sie am Ziel ankommt. Hochinteressant, das kann man auch auf der ganzen Welt beobachten.

Wegen der dritten Start- und Landebahn in München kann ich nur sagen, dass die unbedingt gebaut werden sollte. Vor zwei Jahren kam ich zurück von Malta. Wir konnten in München nicht runtergehen, wegen zu hohem Flugaufkommen. Wir sind dreimal von München über den Starnberger und den Ammersee und wieder nach München gekreist, bis die Maschine landen konnte. Im Frühjahr kam ich von Zypern nach München, da kreisten wir zweimal über die Allianz Arena und wieder Richtung Freising, ehe wir landen konnten. Ich habe auch aus den Medien erfahren, dass, wenn die dritte Bahn nicht kommt, einige Frachtlinien von München weggehen und nach Zürich oder Wien ausweichen.

Ich bin der Meinung, dass die Umwelt weniger belastet wird, wenn die dritte Landebahn gebaut wird, da die Maschinen weniger Warteschleifen am Himmel ziehen müssten. Ich beobachte das Flugaufkommen schon Jahre an meinem PC. Am Vormittag kommen etliche größere Maschinen aus den USA und auch aus Südamerika und die müssen auch ihre Warteschleifen am Himmel ziehen, bis man ihnen die Landeerlaubnis erteilt. Wenn man bedenkt, dass eine Boeing 747 (Jumbojet) in der Stunde 14,800 Liter Treibstoff verbraucht, kann sich jeder leicht ausrechnen, um wie vieles mehr an Treibstoff benötigt wird.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Flugverkehr dadurch zunimmt, er würde nur zügiger vonstattengehen. Die Flieger starten und landen bekanntlich immer gegen den Wind. Bei Westwind also gegen Westen. Eine A 340, die gegen Westen startet, kommt dann genau über mein Anwesen über Pobenhausen drüber und die hat dann eine Flughöhe von knapp 3000 Metern. Wenn es eine A 321 oder 320 ist, dann sind die bei mir bereits auf 5000 Metern Höhe. Die sind kleiner und leichter und erreichen schneller die Reiseflughöhe, die ihnen vorgegeben wird.

Der Fluglärm stört mich nicht im geringsten. Ein Motorrad oder Moped macht in der Regel weit mehr Lärm als eine Passagiermaschine.

Ich fahre pro Jahr so an die fünf- bis zehnmal zum Flughafen nach München, nur um den Flugverkehr zu beobachten. Es gibt da zwei Hügel, einer im Süden und der andere Hügel im Norden bei Attaching, der besonders bei Ostwind interessant ist.

Hubert Brummer

Pobenhausen