Was für ein Sprung: unwider-stehlich, technisch sauber, sogar in kompletter Bekleidung. Andreas Schwarz ist am 6. August wahrlich nicht mehr zu stoppen, er hält sein Versprechen ein. Bei einem Sieg im Deutschen Traberderby 2017 ginge es für ihn schnurstracks in den Mariendorfer Rennbahnteich - so hatte der Juniorchef des Langenmosener Stalls MS Diamanten zuvor ja vollmundig erklärt. Aber dass "sein" im Altlandkreis Schrobenhausen geborener Tsunami Diamant (mit dem Niederländer Robin Bakker im Sulky) wirklich am Ende triumphieren würde, wer hätte das gedacht?
Von so einem Riesenerfolg hatte die gesamte Familie Schwarz schon immer geträumt. Dementsprechend die Reaktion von Seniorboss Max: "Endlich, endlich, endlich", jubelt er - gerührt, den Tränen nahe: "Wir hatten zuvor bereits neunmal das deutsche Züchterchampionat für Trabrennpferde gewonnen - aber dieser Derbysieg in Berlin fehlte einfach noch in unserer Sammlung. Der musste unbedingt her - und jetzt ist er da."
Immerhin, er bleibt an diesem Tag trocken - im Gegensatz zu seinem Sohn. Aber auch Max Schwarz wirkt gezeichnet - nämlich von einem dramatischen Rennverlauf. Und dummerweise exakt in dem Moment, als Tsunami Diamant und sein Hauptkonkurrent Flying Fortuna fast gleichauf die Ziellinie überquert haben, ist die Zielfotoanlage ausgefallen. Also was nun?
Erst nach Auswertung der Rennverfilmung - nach über 20 Minuten des Hoffens, Bangens und Wartens - steht auch von offizieller Seite fest: Der Sieger stammt aus dem Altlandkreis Schrobenhausen, heißt Tsunami Diamant. Dass seine Zeit von 1:12,6 Minuten zudem ein neuer Rekord für Deutsche Traberderbys ist - irgendwie das I-Tüpfelchen an diesem Augustsonntag. Aber irgendwie auch nebensächlich für den Stall MS Diamanten - genau wie 120 704 Euro an Siegprämie. Die Hauptsache ist, dass der prestigeträchtige Titel überhaupt erstmals nach Langenmosen geht.
Gegen eine Wiederholung des Ganzen bereits im Jahr 2018 hätte die Familie Schwarz wohl nichts einzuwenden. Und ja, Juniorchef Andreas würde dann bestimmt auch gerne wieder in den Teich springen.
