Schrobenhausen
Zufrieden mit der Bilanz

Vorstände der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen legten gestern die aktuellen Zahlen auf den Tisch

18.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr
Haben gut lachen: Die Vorstände der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen (v.l.) Rainer Wörz, Birgit Cischek und Michael Appel legten gestern eine Bilanz vor, die sie zufrieden stellte. −Foto: Spindler

Schrobenhausen / Aichach (SZ) "Wir sind sehr zufrieden", sagte gestern Birgit Cischek, Vorstandschefin der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen bei der Vorlage der Zahlen aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Bei einer Bilanzsumme von mehr als 1,3 Milliarden Euro (plus 3,3 Prozent), konnten ihre Vorstandskollegen Rainer Wörz und Michael Appel nur zustimmen.

Die Kundeneinlagen sind im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent gewachsen und betragen etwas mehr als eine Milliarde Euro. Das Kreditgeschäft befinde sich mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent auf rund 763 Millionen Euro auf einem stabilen Niveau, so Cischek weiter. Und für laufenden Jahr zeichne sich bereits ab, dass das Kreditgeschäft der Sparkasse weiter gut laufen werde. Bereits jetzt gebe es einen Zuwachs von 13 Millionen Euro an festen Zusagen.

Allerdings macht der Sparkassen noch immer die anhaltende Niedrigzinsphase zu schaffen. Cischek schätzt, dass in den kommenden Jahren nicht mit einer Erhöhung des Zinsniveaus zu rechnen sei. Trotz einer sogenannten Minusverzinsung schwörten zahlreiche Kunden der Sparkasse auf die klassische Einlage. Gewinne bringe das aber weder der Sparkasse, noch den Kunden.

Die Sparkasse versuche das aufzufangen, so Cischek weiter. Das Stichwort heiße "neues Sparen". Über den Unternehmensverbund der Sparkassen würden alternative Anlagemodelle wie Investitionen in Edelmetalle, Versicherungen Wertpapiere, Fonds, Immobilien und das bekannte Bausparen wieder stärker in den Fokus rücken. Auf diese Weise schaffe es die Sparkasse laut Cischek auch, Einnahmerückgänge aus dem klassischen Kreditgeschäft wieder aufzufangen. Die Nullzinspolitik, so Wörz, habe im vergangenen Jahr zu 1,9 Millionen Euro weniger Zinsspanne geführt: "Das ist schon eine Hausnummer."

Für Unruhe im vergangenen Jahr sorgte die Nachricht, dass die Sparkasse Personal abbauen werde. Von 50 Mitarbeiterkapazitäten - wie es die Vorstände nennen - sei damals bei der 278 Mitarbeiter zählenden Sparkasse die Rede gewesen, so Cischek. Inzwischen sei die hausintern erarbeitete Reduzierungsvorgabe von 35 Mitarbeiterkapazitäten in drei Jahren bereits erfüllt. Die ersten 25 hatten sich bereits durch Altersteilzeit, flexible Arbeitsmodelle oder andere Umstände ergeben. Weitere zehn sollten dann bis 2020 noch folgen. Doch mit dem Stand von gestern spricht Cischek von sieben freien Stellen, die alle hausintern besetzt werden sollen. Und damit ist für die Sparkassenvorstände das Thema im Prinzip vom Tisch. Es herrsche wieder Ruhe in der Belegschaft, so Cischek.

Aber auch bei der Infrastruktur und den Sachkosten habe die Sparkasse Einsparungen vorgenommen. So hat die Sparkasse laut Michael Appel die beiden Geschosse im Schrobenhausener Boniberger-Haus für die Stadtverwaltung frei gemacht, gleichzeitig den Bürobedarf in der eigenen Hauptstelle am Lenbachplatz verdichtet. Aufgegeben wurde die Filiale am Kellerberg. Sie befindet sich einige Hundert Meter entfernt an der Gerolsbacher Straße an der Agip-Tankstelle. Seitdem habe die Kundenfrequenz an den dortigen Automaten um 20 Prozent zugenommen, so Appel weiter. Auch der Servicepunkt in der Pöttmeser Straße werde hoch frequentiert.

Groß im Kommen ist auch das digitale Geschäft bei der Sparkasse. Immer mehr Zahlungsmöglichkeiten mit Smartphone und Karten oder ganz klassisch online über den PC stellten eine Herausforderung für die Sparkasse dar. Bei rund 60 Prozent der insgesamt etwa 38000 Privatkonten würden Sparkassenkunden ihre Geschäfte bereits online erledigen. Bei Geschäftskunden liege die Quote inzwischen bei rund 80 Prozent. Im Juli möchte die Sparkasse ein weiteres neues Mobile-Payment-Angebot einführen.