Hörzhausen
Weiter kämpfen

Hörzhausener wollen endlich ihren seit Jahren geforderten Bahnhaltepunkt bekommen

24.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:00 Uhr
Halt, stopp, nicht durchfahren: Die Hörzhausener fordern seit Jahren die Einrichtung eines Bahnhaltepunktes in ihrem Ort. Bei der jüngsten Bürgerversammlung haben sie einen neuen Vorstoß gewagt und Bürgermeister Karlheinz Stephan ein Versprechen abgerungen. −Foto: M. Schalk

Hörzhausen (SZ) Die Paartalbahn soll endlich in Hörzhausen halten. Das forderten die Bewohner des Schrobenhausener Ortsteils bei der Bürgerversammlungen am Montagabend. Der klare Arbeitsauftrag an Bürgermeister Karlheinz Stephan lautete, er solle sich für diesen Wunsch stark machen.

Einen neuen Angriffspunkt, um das Vorhaben der Hörzhausener voranzubringen sieht Hans Kriss von der Kreisgruppe Neuburg-Schrobenhausen des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Der Hörzhausener ist sich sicher, dass mit den geplanten Eröffnungen der Brunnener Haltestelle sowie des sogenannten Audi-Halts bei der Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) auch die Chancen für den schon seit Jahren geforderten Haltepunkt in Hörzhausen gut stünden.

Nun, ganz so zuversichtlich ist Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) nicht. Er habe bereits etliche Briefe an das bayerische Verkehrsministerium geschrieben, sogar nach Berlin habe er sich gewandt. Immer wieder habe es Gründe gegeben, weshalb der Bahnhalt in Hörzhausen nicht eingerichtet werden könne. Stephan selber sieht eigentlich nur eine Möglichkeit, etwas für die Hörzhausener zu erreichen. "Es gibt ja einen Führungswechsel im Verkehrsministerium", sagt Stephan mit Blick nach Berlin, "man könnte ja versuchen bei Herrn Scheuer mal vorzufühlen." Dabei denkt Stephan daran, den neuen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mal einzuladen und das Thema vorzubringen.

Für Kriss der falsche Weg, wie er in der Bürgerversammlung klar macht. Die BEG sei die entscheidende Stelle für den Bahnhalt in Hörzhausen. Bisher habe es von dort immer geheißen, die für einen Bahnhalt nötige Infrastruktur fehle. Mit dem neuen Audi-Bahnhof werde sich aber die Zahl der Pendler und damit auch die Zahl der Fahrgäste auf der Paartalbahn deutlich erhöhen.

Stephan glaubt nicht so recht daran, dass das funktionieren werde. Um mit der Paartalbahn bis zum Audi-Halt durchzufahren, werde in Gaimersheim ein Wendebahnhof gebraucht. Stephan: "Die Gaimersheimer wissen davon noch nichts."Stephan weist darauf hin, dass es zu dem Thema bereits einen Stadtratsbeschluss pro Haltepunkt in Hörzhausen vom Mai 2014 gebe. Auch die Hörzhausener erinnern sich daran, dass sie mit einem Antrag in einer Bürgerversammlung den Stadtrat in Bewegung gesetzt hatten.

Bei der Gelegenheit, so Kriss, könnten auch noch einige andere Forderungen an die BEG gestellt werden. Wenigstens am frühen Morgen im Berufsverkehr sollte dringend zum schon bestehenden Stundentakt noch ein Halbstundentakt für die Züge auf der Paartalbahn eingefordert werden. Warum? Das ist für Kriss schnell beschrieben: "Die Züge sind jetzt schon bumsvoll." Umgesetzt werden sollte diese Forderung schon zum Fahrplanwechsel 2019. Sollte das nicht klappen, sollten die Forderungen für jeden dann noch folgenden Fahrplanwechsel wiederholt werden.

Um die Forderungen der Hörzhausener zu forcieren, so Kriss, solle sich die Stadt mit den anderen Anrainerkommunen der Paartalbahn zusammenschließen. Darüber hinaus soll e die Stadt auch mit dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sowie mit dem regionalen Planungsverband an einem Strang ziehen. Denn die Forderungen der Hörzhausener müssten auf jeden Fall Eingang in die Ausschreibungen für den Betrieb der Paartalbahn ab Dezember 2021 finden, meint Kriss.

Für Stephan ist klar, was von ihm erwartet wird und was zu tun ist. Er formuliert sein Versprechen kurz und knapp: "Wir bleiben dran.

Jürgen Spindler