Weilach
Viele Vorschläge und ein Rüffel

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Weilach (bdh) Anträge gab es keine, Kritik an der Gemeindepolitik auch nicht, dennoch war es eine rege Diskussionsrunde, die Bürgermeister Alfred Lengler bei der Bürgerversammlung leiten durfte - und am Ende gab es sogar noch einen Rüffel für den Bürgermeister.

Martin Kappelmaier meldete sich als erster, um zwei Vorschläge zu unterbreiten: Man könne doch eine Kooperation des Schrobenhausener Kreiskrankenhauses mit dem Aichacher Krankenhaus ins Auge fassen, auch im Hinblick auf die Geburtsstation, meinte er. Lengler erklärte ihm, dass im Rahmen des Gutachtens, das derzeit erstellt werde, auch die mögliche Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken - also Pfaffenhofen und Aichach - untersucht werde. Ihm tue es "in der Seele weh", dass es in Schrobenhausen keine Geburtsstation mehr gebe, sagte Lengler, doch das sei auch eine finanzielle Sache. Es könne aber nicht sein, dass werdende Mütter aus dem Schrobenhausener Land irgendwann nach Ingolstadt, Augsburg oder Dachau fahren müssten.

Kappelmaiers zweiter Vorschlag betraf die Mittelschule in Aresing. Angesichts der bevorstehenden, Millionen Euro teuren Sanierung der Gebäude könne man doch überlegen, den Standort aufzulösen. Die Aresinger Kinder könnten nach Schrobenhausen gehen, die Gachenbacher nach Kühbach. "Schrobenhausen kann nicht weiter aufnehmen", stellte Lengler dazu klar. Außerdem habe sich die Zusammenarbeit im derzeitigen Schulverbund zwischen Aresing und Schrobenhausen bewährt.

Den Vorschlag eines Bürgers, an den Ortseingängen schöne Tafeln aufzustellen, an denen Vereine ihre Plakate aufhängen könnten, und damit lieblose Bretterwände zu vermeiden, versprach Lengler im Gemeinderat zu besprechen.

Die Frage eines Bürgers, ob er haftbar sei, wenn er in der Früh brav seinen Gehsteig von Schnee frei räume, dann aber Laster und Busse im Vorbeifahren den Schnee wieder draufschieben und deshalb jemand zu Fall komme, wollte Lengler ebenfalls demnächst juristisch klären lassen.

Ein Parkverbot an einer Engstelle in der Ortsstraße in Sattelberg habe kaum eine Chance, meinte Lengler auf einen entsprechenden Vorschlag, weil nach Auskunft der örtlichen Polizei jeder Autofahrer sowieso verpflichtet sei, beim Abstellen seines Fahrzeuges zu beachten, dass genug Platz zum Durchfahren vorhanden sei. Aus diesem Grund habe die Polizei jüngst schon ein Parkverbot in der Schönbacher Straße abgelehnt.

Auf Nachfrage berichtete der Bürgermeister auch kurz aus dem Wasserzweckverband, der in den nächsten drei Jahren seinen Hochbehälter sanieren müsse.

Und schließlich durfte sich Lengler doch noch so etwas wie einen Rüffel abholen. Ein Bürger schimpfte ihn nämlich, "weil du so über den Söder, unseren künftigen Ministerpräsidenten, hergezogen hast". Das werde nun doch sicherlich Nachteile für die Gemeinde mit sich bringen. "Ganz sicher nicht - eher umgekehrt", beruhigte Lengler lächelnd. Er habe sich mit Markus Söder bereits zweimal ausgesprochen. Der kenne inzwischen seinen Namen - was sicherlich nicht verkehrt sei.