Waidhofen
Sichere Durchfahrt und Spuren im Schnee

Halteverbot im Wolfshofer Weg: Den Anliegern gefällt’s nicht, aber sie finden die Argumente interessant

09.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:51 Uhr

Freie Fahrt für Rettungsfahrzeuge und Schneeräumer soll das neue Halteverbot im Wolfshofer Weg sicherstellen. Bei den Anwohnern stößt die Ausschilderung nicht unbedingt auf Verständnis - Foto: Hofmann

Waidhofen (SZ) Seit fast drei Wochen gilt im Wolfshofer Weg ein von Bürgermeister Josef Lechner verhängtes einseitiges, absolutes Halteverbot. Der Gemeinderat Waidhofen stimmte dieser Maßnahme am Dienstagabend einstimmig zu.

Und das, obwohl manch einer im Gremium der Meinung war, ein einfaches Parkverbot hätte es auch getan. Unter den Anliegern des Wolfshofer Wegs hält sich die Freude über das Halteverbot eher in Grenzen.

„Aus Gründen der Sicherheit der Durchfahrt für Rettungs- und Räumfahrzeuge“ sei die Ausweisung des Halteverbots geboten gewesen, erklärte Lechner. Für die Entscheidung habe es zwei Auslöser gegeben: Zum einen sei er benachrichtigt worden, dass im Wolfshofer Weg so geparkt werde, dass kein Lastwagen – und damit auch kein Feuerwehrauto – mehr passieren könne. Etwas später habe der Fahrer eines Schneeräumers, der für die Gemeinde im Einsatz war, umkehren müssen, weil er zwischen den parkenden Autos nicht durchgekommen sei. Das sei nicht hinzunehmen, betonte Lechner, zumal auch der Schulbus durch den Wolfshofer Weg fahre. „Wenn ich da nichts mache und da was passiert, kann man mir das anhängen“, stellte der Bürgermeister klar.

Mit Unverständnis reagierten die Anwohner des Wolfshofer Wegs, von denen wieder einige die Gemeinderatsitzung besuchten, auf die neuen Verkehrszeichen. Ein Parkverbot, meinten auch sie, hätte gereicht, da nun zum Beispiel nicht einmal mehr ein Heizöllieferant stehen bleiben dürfe. Zudem sei der Schulbus im Wolfshofer Weg bisher noch immer durchgekommen, und damit könne wohl auch jedes Feuerwehrauto passieren. Wenn der Räumdienst wegen parkender Autos kapitulieren müsse, dann liege das vielleicht daran, dass das eingesetzte Fahrzeug – der Traktor eines Diepoltshofener Landwirts – zu groß für ein solches Siedlungsgebiet sei.

Ebenfalls nicht einverstanden sind die Anwohner damit, dass das Halteverbot auf der Nordseite des Wolfshofer Wegs (ortseinwärts gesehen also auf der rechten Seite) eingerichtet wurde. Lechner hatte argumentiert, dass auf der Nordseite der Straße der Gehweg sei – dürfte dort geparkt werden, müsse entsprechend Abstand von den Gartenzäunen gehalten werden, was die Durchfahrt auf der Straße zu sehr verengen könne.

Damit sahen sich die Anlieger in ihrer Argumentation bestätigt, dass der Wolfshofer Weg gar nicht für breitere Fahrzeuge ausgebaut sei. Dass über den Gehweg gefahren werde, wenn auf der anderen Straßenseite ein Auto parke, das könne man derzeit ganz deutlich an den Spuren im Schnee sehen.

Zumindest einer der Anwohner zeigte aber Verständnis für Lechners Entscheidung: Gemeinderat Otto Leidl. „Ich bin der Ansicht, dass du richtig gehandelt hast“, wandte sich der CSU-Fraktionssprecher an den Bürgermeister. Allerdings dürfe das Halteverbot nur eine vorübergehende Lösung sein, keine langfristige.

CSU-Gemeinderat Hans Böck wollte noch klargestellt sehen, dass das Halteverbot einem einzigen Bürger zu verdanken sei, der „etwas erreichen“ wolle und deswegen immer wieder sein Fahrzeug im Wolfshofer Weg entsprechend geparkt habe „Der hat das mit Fleiß gemacht“, meinte Böck und betonte: „Wir lassen uns nicht erpressen.“