Waidhofen
Gesammeltes Backwissen

Katholischer Frauenbund Waidhofen stellt Rezeptsammlung "Unsere besten Plätzchen" vor

18.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Druckfrisch: Die stellvertretende Vorsitzende Angelika Kugler, Vorsitzende Juliane Waldinger, Schriftführerin Franziska Kling und die frühere Vorsitzende Centa Greppmair (v.l.) bringen die Rezeptsammlung „Unsere besten Plätzchen“ des Waidhofener Frauenbundes unter die Platzerlbäckerinnen des Schrobenhausener Landes - Foto: Hammerl

Waidhofen (ahl) Rechtzeitig zur Weihnachtsbacksaison ist die Rezeptsammlung „Unsere besten Plätzchen“ des Katholischen Frauenbundes Waidhofen herausgekommen. Mehr als 60 überwiegend einfache, leicht nachzumachende und erprobte Plätzchenrezepte sind darin enthalten. Darunter finden sich Klassiker wie Vanillekipferl, die gleich in drei Varianten beschrieben werden. „Alle sind verschieden und schmecken auch anders“, sagt Centa Greppmair. Selbst Wiener Vanillekipferl unterschieden sich von Vanillekipferl Wiener Art. „Anscheinend werden sie in Waidhofen sehr gerne gegessen“, merkt Vorsitzende Juliane Waldinger schmunzelnd an.

Sie legte Wert darauf, Rezepte von A bis Z in dem 130 Seiten starken Hochglanzpapierband mit Ringheftung zu haben. Weil der erste Buchstabe des Alphabets zunächst fehlte, hat die Hauswirtschaftslehrerin ein eigenes Rezept kreiert und „Annas süße Liebesbriefe“ genannt, weil sie „so viele nette, süße Annas“ kennt und vor 30 Jahren einmal ein Rezept „Süße Liebesbriefe“ für ihre Schüler ausprobiert hatte. Das könnte „hipp sein für Pubertierende“ hatte sie sich gedacht. Das Rezept hatte sie allerdings nicht wirklich überzeugt und war längst verloren gegangen. Also machte sie einen Mürbeteig und füllte ihn mit allem, was sie gerade im Haus hatte, schmeckte mit Ingwer und Orangenschalen ab, bis es passte. Und das Z wird etwa von Zimtblättern repräsentiert.

Verschiedene Lebkuchen, Florentiner, Buttergebäck, Spritzgebäck oder Elisenlebkuchen dürften wenigstens dem Namen nach weitgehend bekannt sein, aber es sind auch Exoten dabei wie Quittenhütchen, Giottoplätzchen oder Cappuccinoplätzchen.

Besonders freut Waldinger und ihr Team, dass die Rezepte sowohl von jungen Frauen aus den Mutter-Kind-Gruppen des Frauenbundes stammen, als auch von erfahrenen Bäckerinnen wie Magdalena Deml (91), der ältesten Platzerlbäckerin des Buches. „Jüngere Frauen haben einen anderen Backstil und verwenden andere Zutaten“, ist Waldinger aufgefallen, die Rezepte der Älteren seien oft einfacher nachzumachen und für Kinder geeignet. Was eigens vermerkt ist, so bei Greppmairs Buttergebäck und Orangenplätzchen mit Schokolade.

Entstanden ist die Idee ursprünglich aus einem Plätzchenverkauf zugunsten der neuen Pfarrheimsküche. „Dabei haben wir festgestellt, wie viele gute Plätzchenbäckerinnen wir unter uns haben“, erzählt Waldinger. Der Wunsch nach Austausch der Rezepte war da, weshalb im November vergangenen Jahres ein Monatstreffen zum Thema „Meine beste Plätzchensorte“ stattfand. Zwischen 40 und 50 Frauen kamen und jede brachte eine Schüssel mit einer Plätzchensorte und das Rezept dazu mit – manche handgeschrieben, andere bereits getippt. Da Waldinger bereits im Hinterkopf hatte, eine gemeinsame Sammlung zusammenzustellen, hatten sie und Gertrud Röhrich ihre Fotoapparate mitgebracht und fotografierten alle Plätzchen. Die Nachfrage nach den Rezepten war groß, der Abend ein Erfolg.

Die Idee, die Rezepte einfach zu kopieren, wurde jedoch bald verworfen und so setzten sich Waldinger und Schriftführerin Franziska Kling während der Sommerferien an ihre Computer und tippten alle Rezepte ein. Stellvertretende Vorsitzende Angelika Kugler fand einen bezahlbaren Drucker und damit stand der ersten Auflage mit 1000 Exemplaren nichts mehr im Wege. Nachdem der erste Probedruck zeigte, dass sämtliche Fotos zu dunkel waren, musste Waldinger noch einmal nacharbeiten und sie aufhellen, einige Korrekturen wurden vorgenommen, nur eines entging den aufmerksamen Lektorinnen: Die Walnuss-Krokant-Brezeln halten sich natürlich mindestens zwei Wochen, nicht maximal.