Waidhofen
"Ein großer und tragender Verein in der Gemeinde"

Waidhofener Frauenbund feierte seinen 40. Geburtstag Rund 20 Veranstaltungen werden jedes Jahr organisiert

05.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

19 der 38 Gründungsmitglieder haben das 40-jährige Jubiläum des Waidhofener Frauenbundes miterlebt. Alle anwesenden Gründungsmitglieder erhielten Urkunde und Rose. - Foto: Hammerl

Waidhofen (SZ) Mit Festgottesdienst, gemeinsamem Mittagessen und gemütlichem Beisammensein nach dem Festakt haben die 120 Mitglieder das 40-jährige Jubiläum des Frauenbundes Waidhofen gefeiert. Das Vorstandsteam hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

"Gutes Essen ist höchstens zwei Minuten im Mund, zwei Stunden im Magen und leider drei Monate auf den Hüften - mindestens", zitierte Vorsitzende Juliana Waldinger den Modeschöpfer Christian Dior und erklärte damit den Ortswechsel - nach dem Mittagessen ging's ins Pfarrheim -, denn "wir haben uns bewegt". Der Festakt begann mit adventlicher Einstimmung von den Vorstandsdamen, Musik von den Schmidbachtalern, einer jungen, sechsköpfigen Bläsergruppe samt Schlagzeuger, Grußworten und natürlich dem Rückblick der Vorsitzenden.

Waldinger und ihre Stellvertreterin Angelika Kugler hatten eine Multimediashow vorbereitet, die mit der Gründung 1976 - damals mit 38 Frauen und als erstem geistlichem Begleiter Pfarrer Ludwig Prasch - begann. In der ersten Dekade gab es etwa acht Veranstaltungen im Jahr, wobei von Juni bis September eine Sommerpause eingelegt wurde - zwecks Mitarbeit in der Landwirtschaft. Von Anfang an wurden Referenten mit interessanten Themen eingeladen. Der erste Ausflug führte an den Schliersee, wohin es auch heuer ging. Die erste größere Spende über 500 Mark erhielten Erdbebenopfer in Italien. Ab der zweiten Dekade wurden Basare organisiert, das Pfarrfest und die Fußwallfahrt nach Loch zur Erinnerung an die Primiz von Peter Brummer eingeführt und zum ersten Jubiläum die Frauenbundfahne gesegnet. Seit Ende der 80er-Jahre wurden Kräuterbuschen gebunden, in den 90er-Jahren kam der Einkehrtag in Leitershofen als fester Termin hinzu. Die Zahl der jährlichen Veranstaltungen war inzwischen auf 18 angestiegen. Die weiteste Fahrt führte die Frauen 1995 rund 350 Kilometer weit nach Steyr in Österreich, der Frauenbundfasching erreichte damals seinen Höhepunkt. Zum 25-jährigen Jubiläum spendete der Frauenbund für den Dachstuhl der Kirche. Aktuell werden rund 20 Veranstaltungen jährlich organisiert. "Wir freuen uns über beständigen Zuwachs an Mitgliedern", sagte Waldinger, das jüngste sei 30, das älteste 90 Jahre alt. Heuer gab es sogar drei Frauenbundbabys.

"Unsere Gründerin Ellen Ammann wäre stolz auf diesen engagierten Zweigverein", sagte Diözesanvorsitzende Monika Knauer. Es sei wichtig, dass Frauen sich nicht nur zum Feiern träfen, sondern zusammenhalten, um etwas voranzubringen und Stellung zu gesellschaftspolitischen Themen nehmen. Pfarrer Peter Brummer schloss sich der Aussage an: "Ein Pfarrer ohne Frauenbund ist ein armer Hund".

Martha Pelikan als Bezirksvorsitzende des KDFB (Katholischer Deutscher Frauenbund) lobte das große Engagement früherer wie des aktuellen Vorstandsteams. Bürgermeister Josef Lechner erinnerte an Pfarrer Ludwig Prasch und Sophia Schulte-Wrede aus Schrobenhausen, von denen die Initiative zur Frauenbundsgründung am 22. November 1976 ausgegangen war. Was sie damals angestoßen hätten, wirke bis heute. Wenn der Frauenbund auch vielleicht im Diözesan- oder Landesverband nur ein kleiner Teil sei - "bei uns ist er ein großer und tragender Verein in der Gemeinde". Kirchenpfleger Thomas Nagl bescheinigte den Damen, "auch als Mann kann man sich bei euch wohlfühlen". Er betonte, das kirchliche Leben und der Frauenbund seien eng miteinander verzahnt, der Frauenbund trage wesentlich zur Lebendigkeit der Pfarrei bei, viele Veranstaltungen seien ohne ihn nicht denkbar.