Waidhofen
Diskussion in kleiner Runde

Nur rund jeder hundertste Waidhofener war heuer bei der Bürgerversammlung

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Waidhofen (SZ) Was passiert im Mühlweg? Müssen die Vereine zu viel Geld für den Toilettencontainer bezahlen? Und wie gut ist das Waidhofener Bürgerblatt? Das waren dann schon so ziemlich die wichtigsten Themen bei der Bürgerversammlung am Freitagabend.

Nach dem gut einstündigen Vortrag von Bürgermeister Josef Lechner (Bericht folgt) zeigten sich die Waidhofener durchaus diskutierfreudig. Vielleicht, weil die Atmosphäre eher an eine gemütliche Stammtischrunde als an eine Bürgerversammlung erinnerte. Gerade einmal 25 Besucher waren gekommen - auch wenn sich dazu noch sieben Gemeinderatsmitglieder gesellten, dürfte das ein Minusrekord für die 2274-Einwohner-Gemeinde sein.

Besonders ein Neubürger aus dem Mühlviertel hatte da eine ganze Reihe an Fragen. Lechner erläuterte ihm, dass der Kanal auch nach der für heuer geplanten Sanierung im Mischsystem laufen wird - für eine Umstellung auf ein Trennsystem, also zwei getrennte Leitungsnetze für Schmutzwasser und Regenwasser, wäre der Aufwand zu groß gewesen. Der Bitte, im Mühlweg einen durchgehenden Gehweg zu bauen, würde die Gemeinde gerne nachkommen, sagte der Bürgermeister, allerdings habe einer der Grundeigentümer bereits angekündigt, die benötigte Fläche nicht verkaufen zu wollen - obwohl er sich selbst vor wenigen Jahren noch an einer Unterschriftenliste zum Bau eines Gehwegs beteiligt habe, wie Lechner sagte. Eine Zusage gab es vom Bürgermeister dagegen beim Wunsch, beim Umbau des Mühlwegs gleich ein Glasfaserkabel mitzuverlegen - "wenn es die Telekom nicht macht, machen wir das von uns aus".

Überhaupt, das Internet: Mit dem bisherigen Anbieter gebe es immer wieder Probleme, klagten Bürger, die nun hoffen, dass nach dem derzeit anlaufenden Netzausbau beim neuen Provider alles besser wird. Diese Hoffnung kann man in Waidhofen und Rachelsbach vorerst nicht haben - hier sind die Bandbreiten mit 30 Mbit schon jetzt so groß, dass es für den Breitbandausbau keine Förderung gibt. Lechner rechnet allerdings fest damit, dass es schon bald ein neues Förderprogramm des Freistaats geben wird, das dann auch Waidhofen und Rachelsbach zugutekommt.

Von der Idee, neben der Lindenstraße Spundwände zu setzen, damit Baumwurzeln nicht weiterhin den Gehsteig kaputtmachen, hielt Lechner wenig - "das kannst nicht bezahlen". Über die Nutzungsgebühr für den Toilettencontainer - drei Vereine zahlen jeweils 300 Euro, andere gar nichts - werde sich der Gemeinderat noch einmal unterhalten. Auch mit dem Herrichten des Parkplatzes auf dem Benefiziatengrundstück in der Ringstraße müsse sich das Gremium befassen - das sei allerdings gar nicht so einfach, sagte Lechner, denn da werde ein umfangreiches Verfahren verlangt, das auch den Immissionsschutz beinhalte.

Nichts kommen ließ der Gemeindechef auf sein Bürgerblatt, an dem Kritik geübt worden war: Für eine so kleine Gemeinde sei es sehr gut und erscheine oft. Damit hat Lechner wohl recht - offenbar ist das Bürgerblatt ja sogar so ausführlich, dass für die Waidhofener keine Fragen mehr für die Bürgerversammlung bleiben.