Waidhofen
Das neue Jahr soll nicht so ruhig werden wie 2017

Weil fast nichts investiert wurde, steht Waidhofen heuer eine gut gefüllte Rücklage zur Verfügung

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Fest im Griff des Winters ist in diesen Tagen auch die Gemeinde Waidhofen - hier der Hauptort mit den Paarschleifen im Vordergrund. Wenn es getaut hat, soll aber gearbeitet werden - zum Beispiel am Breitbandnetz oder an der Friedhofsmauer. - Foto: Haßfurter

Waidhofen (SZ) Das Volumen des Gemeindehaushalts ist zwar recht hoch, doch die Zahlen täuschen: 2017 ist in Waidhofen nicht viel Neues geschaffen worden. Heuer soll sich das ändern, sagte Bürgermeister Josef Lechner bei der Bürgerversammlung.

Es sei ein "sehr ruhiges Jahr" gewesen für Waidhofen, bilanzierte Lechner am Freitagabend vor rund 25 Besuchern, die im Anschluss angeregt mit ihm diskutierten (wir berichteten). Nach gut einer Stunde war der Gemeindechef schon durch mit seinem Vortrag, über abgeschlossene Projekte brauchte er ja kaum zu berichten. Da waren die Asphaltierung in der Ringstraße und ein Kanalanschluss im Gewerbegebiet, beide mit niedrigen fünfstelligen Summen eigentlich nicht der Rede wert, schon die Höhepunkte.

Heuer soll sich das allerdings ändern. Denn da soll es nun was werden mit Projekten, die schon seit Längerem auf der Tagesordnung stehen. Zum Beispiel mit der Sanierung der Friedhofsmauer: "Ich hoffe, dass der vordere Teil bis in den Sommer hinein noch fertig wird", sagte Lechner.

Das größte Bauvorhaben steht im Mühlviertel bevor. Dort muss der Kanal saniert und zum Teil ausgetauscht werden, weil die Rohre schon gebrochen sind. Das soll bis Mai kommenden Jahres abgeschlossen sein, dann geht es mit dem Straßenbau weiter. Sobald konkrete Planungen vorliegen, will Lechner eine Anliegerversammlung anberaumen.

Auch in weiteren Bereichen von Waidhofen sowie in Rachelsbach gibt es Kanalschäden - Lechner zeigte eine Karte, auf der die Stellen, an denen etwas gemacht werden muss, verzeichnet sind. Zudem gab es Fotos von einer Videobefahrung der Kanalröhren, die das Ausmaß der Schäden verdeutlichten. Diese Schäden sollen ohne Aufgraben der Straßen behoben werden, und zwar mit einem Roboter, der in die Abwasserleitungen gesetzt wird. In den vergangenen Tagen waren dazu bereits die Kanalrohre mit einem Spezialfahrzeug gespült worden.

Auch der Breitbandausbau ist ein wichtiges Thema dieses Jahres. Altenburg, Ammersberg, Diepoltshofen, Haid am Rain, Kaifeck, Schenkenau, Schenkengrub, Seelhof, Stadel, Waizenried und Westerbach sollen im Laufe der nächsten Monate 100 Mbit pro Sekunde bekommen, Gröbern, Wangen, Laag und Mergertsmühle 60 bis 100 Mbit. Waidhofen und Rachelsbach, so Lechner, seien beim derzeitigen Ausbau nicht mit dabei, weil sie bereits Übertragungsraten von 30 Mbit pro Sekunde haben und deswegen nicht ins Förderprogramm mit aufgenommen werden könnten. Lechner rechnet allerdings fest damit, dass der Freistaat schon bald neues Geld für den Breitbandausbau zur Verfügung stellen werde.

Eine ganze Menge Geld steht auch der Gemeinde zur Verfügung: 1,6 Millionen Euro hatte Waidhofen zum Jahreswechsel auf der hohen Kante - die halbe Million Euro an Schulden, die die Gemeinde derzeit noch hat, könnte damit locker abbezahlt werden. Weil die Rücklage in voller Höhe durch den Vermögenshaushalt gebucht wird, hatte der im vergangenen Jahr auch ein Volumen von mehr als zwei Millionen Euro. Doch wirkliche hohe Ausgaben, wirkliche Investitionen finden sich außer etwas Grunderwerb und einer Restzahlung für die längst abgeschlossene Kindergartensanierung nicht.

Und sonst? Heuer werden die Abwassergebühren neu kalkuliert, sie gelten dann ab 2019, kündigte Josef Lechner seinen Bürgern an. Für die durchwegs "ganz tollen Maibäume" gab es Lob vom Bürgermeister, der Fotos von jedem einzelnen in seine Präsentation eingebaut hatte. Und die Schülerzahlen stiegen in den nächsten Jahren von derzeit 78 auf 90, sagte der Gemeindechef. Allerdings gab es im vergangenen Jahr nur 17 Geburten in Waidhofen - die niedrigste Zahl seit Langem.