Waidhofen
20 Jahre ohne Führerschein unterwegs

Polizei kommt 44-jährigem Waidhofener nach Unfallflucht auf die Schliche

22.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

Waidhofen (oh) Eigentlich war es eher ein Bagatellunfall, mit dem die Schrobenhausener Polizei da zu tun hatte. Doch im Laufe der Ermittlungen nach einer Unfallflucht stellte sich Erstaunliches heraus: Der gesuchte Fahrer, ein 44-Jähriger, fuhr offenbar seit 20 Jahren fast täglich ohne Führerschein.

Zum Verhängnis wurde dem Mann nun eine Fahrt unter Alkoholeinfluss. Wie die Polizei gestern berichtete, war der Waidhofener am Montagnachmittag gegen 13.40 Uhr mit seinem Audi auf der Kreisstraße von Gröbern kommend in Richtung Waidhofen unterwegs. Zwischen dem Kreisverkehr und dem Ortsbeginn von Waidhofen geriet er kurz vor der Paarbrücke nach rechts ins Bankett. Das Gegenlenken missglückte, wodurch der Wagen nach links in die Leitplanke an der Paarbrücke schlitterte. Die Leitplanke wurde dabei auf einer Länge von sechs Metern demoliert. Ohne sich um den Schaden zu kümmern, fuhr der Unfallverursacher davon – aus gutem Grund, wie sich später zeigen sollte. Ein Fußgänger hatte allerdings den Aufprall gehört und fand an der Unfallstelle das vordere Kennzeichen des Autos. Er meldete dies umgehend bei der Polizei.

Die Beamten statteten sofort dem Halter des Fahrzeugs einen Besuch ab, und dabei gab, wie die Polizei berichtete, der 44-Jährige auch gleich zu, der verantwortliche Fahrer gewesen zu sein. Er stand, wie die Beamten bemerkten, deutlich unter Alkoholeinfluss und gab auch an, noch nie im Besitz einer Fahrerlaubnis gewesen zu sein. Er sei jedoch seit 20 Jahren nahezu täglich mit Pkw und Motorrad gefahren.

Der obligatorische Alkomattest ergab einen Wert von über 1,5 Promille. Der Waidhofener musste sich daraufhin einer Blutentnahme unterziehen. Ihn erwartet nun, wie die Polizei berichtet, ein Ermittlungsverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung und fortgesetzten Fahrens ohne Fahrerlaubnis.

Auch gegen seine Ehefrau wird, wie die Polizei weiter mitteilt, Anzeige erstattet: Sie sei die Halterin des Unfallautos und habe es offensichtlich gestattet, dass ihr Ehemann ohne Führerschein unterwegs war. Des Weiteren soll ein Ermittlungsverfahren gegen eine Nachbarin eingeleitet werden – wegen Strafvereitelung. Die Frau habe es zugelassen, dass das Unfallfahrzeug in ihrer Garage untergestellt wurde.

Den Schaden an der Leitplanke beziffert die Polizei auf rund 1000 Euro. Dieselbe Schadenshöhe wurde beim Audi angegeben, der bei dem Aufprall Totalschaden erlitt.