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Pobenhausen im Krieg

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Von den damals rund 400 Einwohnern mussten 72 Männer in den Kriegsdienst einrücken. In den Pfarreiaufzeichnungen ist die Rede von „gerade den besten Arbeitskräften“, die mit ihrer fehlenden Arbeitskraft einen essenziellen Verlust in den Familien der Hofinhaber hervorriefen.

Dieser musste von den daheimgebliebenen Frauen, Älteren und natürlich auch von den Kindern aufgefangen werden.

Im dritten Kriegsjahr wurde die Not in den großen Städten immer größer und Hamsterkäufe setzten ein. Etwa ein Dutzend Stadtkinder wurde im Sommer 1917 zum erholsamen Landaufenthalt aufgenommen, die „aus Augsburg, München, sogar aus den Industriegegenden der Rheinlande“ stammten. Im darauf folgenden Sommer taten dies allerdings nur noch wenige Familien: „Grund: Undankbarkeit, hamsternde Eltern.“

Am 8. August 1917 fielen zwei der drei Bronzeglocken der Pfarrkirche St. Quirinus der Rüstungsindustrie zum Opfer. Nur die dritte Glocke blieb auf dem Kirchturm. Letztlich waren es 16 Gefallene, die die Gemeinde Pobenhausen zu beklagen hatte, zwei Vermisste kehrten im Gegensatz zu drei Kriegsgefangenen nicht mehr zurück.

Redaktion: Mathias Petry