Aresing
Vom Lanz-Bulldog bis zur Corvette

Mehrere Tausend Besucher kamen gestern zu Oldtimerschau in Aresing

30.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr
Ein Formel-1-Rennwagen aus dem Jahr 1924: Da konnte auch Bürgermeister Josef Schreier aus Schiltberg nicht widerstehen und setzte sich hinters Lenkrad des Salmson mit 28 Pferdestärken und 1400 Kubikzentimetern unter der Haube. Besitzer des Veteranen ist Anton Kreitmair aus Obermauerbach. −Foto: Preckel

Aresing (SZ) Bei Oldtimerfans und Liebhabern betagter Fahrzeuge schlugen die Herzen höher: Mehrere Tausend Menschen strömten gestern in Richtung Kaufmairwiese mitten in Aresing, um die Veteranen der Landstraße oder Schlepper aus längst vergangenen Zeiten in Augenschein zu nehmen.

Jedes Jahr Ende Juli ist auf den Zufahrtsstraßen nach Aresing eine Menge los. Nicht die gerade begonnene Ferienzeit sorgt dann für fast verstopfte Straßen – es sind Oldtimerfreunde aus der ganzen Region und darüber hinaus, die sich auf den Weg machen. Sie steuern Aresing an, um beim Mekka der Oldtimerfans im Schrobenhausener Land dabei zu sein. Lautes Geknatter alter Bulldogs, schnurrende Motoren von Amischlitten wie aus einem 50er-Jahre-Film das Rattern von Fahrzeugen aus den Anfängen der Automobilgeschichte lassen aufhorchen, blitzender Lack zieht die Blicke auf sich.

„Richtig super: viele Leute und schöne Fahrzeuge“, freut sich Georg Haas, Vorsitzender der Oldtimerfreunde Aresing, der mit rund 90 freiwilligen Helfern das jährlich wiederkehrende Spektakel rund um die Obstwiese des Kaufmairanwesens organisiert. „Schon um 8 Uhr morgens kamen die ersten“, erzählt Haas. Seine Freunde an den diversen Stationen – von der Anmeldung bis zur Standplatzeinweisung – haben alle Hände voll zu tun. Viel Arbeit haben auch rund 15 Feuerwehrleute, damit die mit moderneren Fahrzeugen angerückte Besucherschar Parkplätze findet.

Sehen und staunen bei den Gästen, fachsimpeln und vielleicht sogar ein schon lange gesuchtes Ersatzteil erstehen bei den Besitzern der alten Vehikel – bei der Schau in Aresing gibt es für jeden etwas. Wunderbar aufgereiht stehen die Schlepper von Deutz, Lanz oder Schlüter, prachtvoll nebeneinander die Amischlitten von Buick über Corvette bis zum berühmten Modell A von Ford – Oldtimerherz, was willst du mehr?

Dicht umringt von Besuchern stehen noch ältere Maschinen, zum Beispiel Zweiräder aus der Vorkriegszeit oder landwirtschaftliche Geräte, die manchmal wie Ungetüme wirken und mit Schwungrädern in Gang gesetzt werden müssen.

„Fahrzeuge bis Baujahr 1965 sind zugelassen“, sagt der Vorsitzende. Viele Raritäten sind aber noch deutlich älter, etwa ein betagtes NSU-Motorrad, Baujahr 1923, mit abgewetzten Sitzen. Dass im kleinen Aresing so viele Oldtimer zu sehen sind, sei, wie Georg Haas betont, der Hilfe seiner Leute ebenso zu verdanken wie der Gemeinde und privaten Grundstücksbesitzer, die die Flächen zur Verfügung stellten.