Mühlried
Viel Freude und ein Abschied

Behördenturnier: Schrobenhausener Polizei schnappt sich den Sieg, Organisator Karlheinz Förster hört auf

23.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Spannende Matches lieferten sich die Teilnehmer beim Behördenturnier auch in diesem Jahr wieder. Erfolgreichste Mannschaft im Spiel war die der Schrobenhausener Polizeidienststelle (unten), die sich nach langer Zeit erstmals wieder den ersten Platz sichern konnte. −Foto: Vogt

Mühlried (SZ) Beim Jubiläum des Benefizbehördenturniers passte vieles zusammen: Das Wetter, die Teilnehmer, die Stimmung und letztlich auch der ganz besondere Sieger. Nichtsdestotrotz möchte Karlheinz Förster nach 25 Jahren als Cheforganisator aufhören.

Als Bürgermeister Karlheinz Stephan nach seinem kurzen Loblied schließlich auf den Mann zeigt, der für das alles hauptverantwortlich ist, fällt der Applaus im Biergarten des Mühlrieder Sportparks mit Abstand am größten aus. 25 Jahre lang hat Karlheinz „Kare“ Förster das Behördenturnier organisiert und damit vielen Freizeitfußballern viele schöne Momente bereitet. Vor allem aber haben er und sein Team viel Geld für den guten Zweck gesammelt. Jetzt soll Schluss sein. Zumindest was Försters Rolle als Chef des Ganzen betrifft. Das Jubiläum wird somit auch zu einer kleinen Abschiedsfeier.

Schade ist das, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Und immer wieder versuchen sie, ihn noch einmal zu überreden. Das Behördenturnier ohne ihren Kare? Eigentlich undenkbar. „Ich bleibe ja weiterhin dabei“, wird Förster später erklären. „Aber halt nicht mehr als Hauptorganisator. Da sollen jetzt mal ein paar Jüngere machen.“ Die Hoffnung aller Teilnehmer ist jedenfalls sehr eindeutig: Das Turnier soll in Zukunft trotzdem nicht nur weiterhin stattfinden, sondern auch seinen ganz besonderen Charakter beibehalten.

Bei seinen (wahrscheinlich) letzten Turnier als Chef passt jedenfalls noch einmal vieles zusammen: Das Wetter hält, fürs Fußballspielen ist es vielleicht sogar einen Ticken zu heiß. Die Partien sind ausgesprochen fair und die Spieler bleiben von ernsthaften Verletzungen verschont. Und dann gibt es da ja noch das i-Tüpfelchen, den ganz besonderen Sieger: Wie im ersten Turnierjahr, 1992, holt sich die Schrobenhausener Polizeidienststelle seit langer Zeit mal wieder den Pokal. Zugegeben, mit einer etwas verjüngten Mannschaft. Aber nicht unverdient, nach einem Halbfinalerfolg gegen das starke Sparkassen-Team und einem 2:1-Finalsieg gegen die Cool Runnings.

Apropos Cool Runnings: Das Team ist ein durchaus guter Beleg für die Entwicklung und gleichzeitig die Tradition des Turniers. Als Ansammlung von Fußballern im Teenageralter und als zweites Nicht-Behördenteam hatte die Mannschaft in den 2000er-Jahren begonnen und ist nach der zwölften Teilnahme ein fester Bestandteil. Noch länger gibt es freilich die Plattnbuam, die bei ihrer 18. Teilnahme sogar größtenteils in Originalbesetzung antreten. Im freundschaftlichen Duell mit dem Lindenkeller geht es für sie allerdings am Ende nur um Platz neun, den sich die Sig-Vertretung schnappt.

Verstärkt mit ein paar Mädels wird das Team der Schrobenhausener Feuerwehr Siebter. „Die einzigen, die was für die Optik tun“, sagt Förster grinsend. Nur einen Platz weiter vorne landet der Vorjahressieger, die Polizei aus Pfaffenhofen. Ob es in ihrem Spiel um den dritten Platz geht, wird der Pfaffenhofener Torwart während der Partie von einem Zuschauer gefragt. Die Antwort: „Da fragst mi zvui. Aber ich kann’s mir net vorstoin.“ Es ist viel vom gemütlichen Freizeitfußballcharakter zu spüren, den das Turnier seit jeher hat.

Auch, als anschließend alle gemeinsam im Biergarten sitzen. Zwar muss die Bewirtung für den guten Zweck aufgrund des 50-jährigen SCM-Jubiläums früher enden als sonst, aber eine ordentliche Summe dürfte auch in diesem Jahr wieder zusammengekommen sein. Wie viel genau, wird Förster in den kommenden Wochen wissen. Im Herbst findet dann wieder die offizielle Geldübergabe an das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef und die Neuburger Organisation Elisa statt. Insgesamt werden unter Försters Regie dann wohl knapp 65 000 Euro für den guten Zweck zusammengekommen sein.