Steingriff
Langersehnte Rückkehr

Erster Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche nach der siebenmonatigen Renovierung

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Zug zurück: Von seinem Übergangsquartier in der Kapelle des Steingriffer Kreisaltenheims zog die Gemeinde gemeinsam zurück in die frisch renovierte Dreifaltigkeitskirche.

Steingriff (SZ) Von vielen Steingriffer Kirchgängern wurde er sehnsüchtig erwartet: Der erste Gottesdienst in ihrer Dorfkirche oben auf dem Berg nach der gut sieben Monate dauernden Renovierungsphase. Am ersten Adventssonntag war es nun endlich so weit.

Am Ostermontag fand der letzte Eucharistiegottesdienst vor den umfassenden Renovierungsarbeiten statt. Mit dem ersten Advent wurde jetzt nicht nur das neue Kirchenjahr eingeläutet, sondern für die Steingriffer auch die Rückkehr in ihre Kirche.

„Es herrscht Festtagsstimmung – mit vollem Recht“, umschrieb Stadtpfarrer Josef Beyrer die allgemeine Gefühlslage. Für die Gemeindemitglieder der Steingriffer Dreifaltigkeitskirche war der feierliche Rückzug in die frisch renovierte Dorfkirche wohl ein historischer Augenblick, den sich kaum einer entgehen lassen wollte. „Das ist einfach etwas Besonderes. So was gibt es nicht oft“, brachte es eine Dame im Innenhof des Kreisaltenheims auf den Punkt.

Dort versammelte sich – dem unwirtlichen Wetter zum Trotz – eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Eucharistiegottesdienst die Gemeinde zu einem Standkonzert der Junkenhofener Blasmusik, die auch den anschließenden Gottesdienst musikalisch mitgestaltete. In der Kapelle des Altenheims erhielten die Sonntags- und Donnerstagsgottesdienste für ein gutes halbes Jahr Asyl. Viele der Bewohner nutzten die praktische Übergangslösung, um selbst ohne das Haus verlassen zu müssen, den Gottesdienst zu besuchen.

Kirche sei mehr als ein Bauwerk, sagte Stadtpfarrer Josef Beyrer. Sie bestehe immer auch aus der glaubenden Gemeinde und sei damit mobil. „Wo der Gottesdienst gefeiert wird, da ist Kirche“, betonte Beyrer.

Angeführt von der Blaskapelle und einer Fahnenabordnung der Steingriffer Einigkeitsschützen ging es gemeinsam den Berg hinauf zum angestammten Gotteshaus, das in ganzer Pracht erstrahlte. Ein fast schon denkwürdiger Moment, als Stadtpfarrer Beyrer zum Schlüssel griff, um der Gemeinde Einlass zu gewähren. Sie waren dann auch die Ersten, die mit staunenden Augen den Kirchenraum betreten durften.

Kirchenpfleger Bernhard Hanke oblag es, die erste Kerze am Adventskranz im Altarraum nach der Segnung zu entzünden. Die Fürbitten standen ganz im Zeichen der geglückten Bauphase. In seiner Predigt zog Josef Beyrer allerhand Parallelen zum Lukasevangelium. „Jede Kirchenrenovierung ist ein Hinweis auf eine lebendige Gemeinde“, schloss Beyrer.

Der besondere Dank des Stadtpfarrers richtete sich an Bernhard Hanke. Der Kirchenpfleger setzte sich während und vor der Renovierungsphase unermüdlich ein. Tägliche Baustellenkontrollbesuche reihten sich an Baubesprechung, den Kontakt zu Baufirmen, Planern und Zuschussgebern und schließlich fachkundige Baustellenführungen.

Die Risse im Gemäuer sind geschlossen, die maroden Dachbalken erneuert und das Dach neu eingedeckt, Spengler- und Elektroarbeiten abgeschlossen. Der frische Anstrich scheint die Kirche zum Leuchten zu bringen. So in neuem Glanz erstrahlend kann die Filialgemeinde in ihr Festjahr 2016 starten, in dem nicht nur das Patrozinium am Dreifaltigkeitssonntag ansteht, sondern auch das 450-jährige Kirchenjubiläum.