Schrobenhausen
Verschwitzt, aber glücklich

Etwa 450 Teilnehmer beim Schrobenhausener Stadtlauf am Start rund 100 mehr als im vergangenen Jahr

24.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Foto: Ute de Pascale

Schrobenhausen (SZ) "Hier ist das aktuelle Sportstudio mit einer Liveberichterstattung aus Schrobenhausen", witzelt Roland Balzer, während die markante Sportstudiomusik aus den Lautsprechern tönt. Rund 450 Läufer spornt er bei der fünften Auflage des Schrobenhausener Stadtlaufs am Samstag mit seiner flockigen Moderation an - gut 100 mehr als im vorigen Jahr.

Auch "Walking on sunshine" schallt es irgendwann aus den Lautsprechern. Passender geht es kaum, an diesem sonnigen, aber nicht zu heißen Samstagnachmittag. Perfektes Laufwetter also. Vielleicht sind es deshalb so viele, die sich spontan noch kurz vor Beginn der jeweiligen Rennen nachmelden.


So verschieden die Disziplinen auch sein mögen - im Ziel spielen sich oft ähnliche Szenen ab: verschwitzte, aber überglückliche Gesichter; Menschen, die sich ob ihrer tollen Leistungen in den Armen liegen. Nicht viel anders ergeht es der lokalen Prominenz. Während Gachenbachs Vizebürgermeister Roland Bux beim Zehn-Kilometer-Lauf mitfetzt, haben sich Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan sowie die Stadträte Georg Berger und Martha Schwarzbauer und Landratsstellvertreter Alois Rauscher für den Sechs-Kilometer-Lauf entschieden. Jetzt ist es Christina Aguileras "Fighter", der just in dem Moment den Lenbachplatz beschallt, als Rauscher einläuft. Ein klein wenig Kämpfernatur scheint in jedem der Läufer zu stecken, dennoch ist oft schon am Start klar, wer auf eine persönliche Bestzeit aus ist - und wer hier einfach nur Spaß haben möchte. Und gibt es doch mal einen Durchhänger, trommelt ihn am östlichen Stadtwall die Sambagruppe Obwisana mit extrem lauffreundlichen Rhythmen wieder weg.
 

Sind die einen als Einzelkämpfer unterwegs, machen andere aus dem Stadtlauf einen Teamsport. So etwa die Haschke-Mannschaft in ihren orangefarbenen "Unsere Praxis läuft"-Shirts. Gäbe es einen Preis für den originellsten Teamnamen, dürften die "Bauer-Maulwürfe" ähnlich weit vorne landen, wie sie es auch läuferisch mit dem zweiten Platz der Sechs-Kilometer-Mannschaftswertung tun. Gute Chancen hätten auch die "Natural Born Runners" sowie "Vadder und Sohn". Oder die Lehrer der Mittelschule, die als "#mitläufer" durchstarten.

Namenstechnisch eher schlicht, deshalb aber nicht minder bedeutend, ist das Team der Schrobenhausener Zeitung am Start. Und das bei der Königsdisziplin, dem Zehn-Kilometer-Lauf. Den legt Tanja Staimer in 51:57,2 Minuten zurück; ihr Kollege Ludolf Karletshofer schafft es mit 39:41,5 Minuten sogar auf einen fantastischen sechsten Rang - knapp hinter Topfavorit Heiko Middelhoff also, der gleich zweimal ganz oben auf dem Siegerpodest landet, sein Scherflein dazu beiträgt, dass die MBDA-Deutschland-Mannschaft die beste Teamwertung des Zehn-Kilometer-Laufs absahnt. Den Zehn-Kilometer-Lauf bei den Damen gewinnt Roswitha Schruf aus Koppenbach überragend.

Outfittechnisch stechen einige aus den üblichen Läuferdresses hervor: Da sind die beiden, die ein bisschen so wirken, als seien sie direkt von der Münchner Wiesn gen Schrobenhausen gerannt. Auch cool: Rocco Scholz im Superman-Shirt. Das bringt ihm anscheinend Glück: Platz drei beim Sechs-, Platz zehn beim Zehn-Kilometer-Lauf sowie zweiter mit den Bauer'schen Maulwürfen. Einiges ist in diesem Jahr neu, weitere Wertungen wurden ins Gesamtpaket gepackt. Neu sei auch die Zeitmessung bei den Zwergerl, erzählt Barbara Rührmair vom Schrobenhausener Stadtmarketing. Womöglich ist das ja einer der Gründe, dass in dieser Disziplin diesmal besonders viele mitstrampeln, worüber sich Organisatorin Carolin Euba enorm freut. Die Grundschule Mühlried und der Taka-Tuka-Land-Kindergarten schnappen sich je einen 500-Euro-Gutschein - sie sind die Einrichtungen mit den meisten Teilnehmern.

Für alle, die den Schrobenhausener Stadtlauf lieber als Zaungäste verfolgen, gibt es einiges zu entdecken. Das mit Abstand größte Gewusel herrscht an diesem Nachmittag am nördlichen Lenbachplatz: da, wo Zieleinlauf und Hüpfkissen aufeinandertreffen, wo die Läufer sich mit frischem Obst und Getränken stärken und gleich daneben neue E-Bikes ausprobiert werden können. Auch, was es mit der neuen Sportart "jumping" auf sich hat, dürfte nach dem Stadtlauf jeder wissen. Dramatische Fanfarenklänge schallen immer dann über den Lenbachplatz, wenn es ans Siegerehren geht, was sofort nach Ende des jeweiligen Laufs passiert. Absolut perfekt sei alles gelaufen, freut sich Organisator Manfred Dallmeier am Ende des Tages. Und Moderator Roland Balzer möchte die Schrobenhausener auch im kommenden Jahr wieder "auf den Rennstrecken dieser Welt" sehen.