Singenbach
Singenbacher wollen alle drei Kastanien behalten

Bürger stimmen gegen das Abholzen sie meinen, der Zustand der Bäume sei gar nicht so schlecht wie angenommen

15.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:19 Uhr

Ein etwas tristes Bild bieten die drei verbliebenen Bäume gerade im Winter. Doch die Singenbacher vertrauen darauf, dass sie im Frühling wieder austreiben. - Foto: Zaindl

Singenbach (bdh) Die Singenbacher wollen ihre Kastanien behalten, auch wenn sie nach dem jüngsten Pflegeprogramm ein wenig ramponiert aussehen: Mit deutlicher Mehrheit haben sich die Teilnehmer einer Abstimmung für den Erhalt aller drei Kastanien gegenüber des Alten Wirts, am Rande des neuen Baugebiets Bachwiesen, ausgesprochen. Wie CWG-Gemeinderat Albert Zaindl, der zusammen mit Franz-Xaver Koller (CSU) die Versammlung leitete, unserer Zeitung auf Anfrage mitteilte, sei die Abstimmung mit 34:11 Stimmen für die drei Kastanien ausgegangen.

Wie berichtet, ist eine schwer geschädigte Esche bereits gefällt worden. Die übrigen drei Bäume sollten zugeschnitten und erhalten werden. Bei den Pflegemaßnahmen habe sich allerdings herausgestellt, dass zwei von ihnen ebenfalls faulige Stellen aufweisen, die sich bis tief in die Äste hineinziehen, berichtete Bürgermeister Martin Seitz Ende November im Gemeinderat. Wegen der Verkehrssicherungspflicht müssten sie gefällt werden. Die Singenbacher sollten eigentlich nur noch darüber entscheiden, ob auch die dritte Kastanie beseitigt und durch eine Neupflanzung ersetzt werden soll.

Doch die Singenbacher - mehr als 50 waren bei der Versammlung - sehen das offenbar anders: "Die Bürger bezweifeln, dass die Bäume so schlecht sind, dass sie weg müssen", berichtete Zaindl. Erst, wenn ein Gutachten klipp und klar belege, dass sie gefällt werden müssten, wollen die Singenbacher das hinnehmen. Nach dem Rückschnitt der Bäume gehe derzeit auch keine Gefahr durch herunterfallende Äste von ihnen aus, meinten sie, wie Zaindl weiter berichtete. Und einige Bürger, die durchaus eine Ahnung von Bäumen hätten, seien der Überzeugung, dass es nicht gleich ein Zeichen für die Schädigung des Stammes sei, wenn bei einem Baum ein paar Äste durchgefault seien.

Gleich nach der Abstimmung sei Bürgermeister Martin Seitz über die Entscheidung der Singenbacher informiert und gebeten worden, den Auftrag zur Fällung der Kastanien zurückzunehmen. Nun dürfte sich erneut der Gemeinderat mit der Sache beschäftigen müssen.